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Auch wenn es in der Vergangenheit laut war, heute ist es durch das viel größere Frequenzspektrum für die Meeressäuger trotzdem ungemütlicher.

Foto: John Calambokidis, Cascadia Research/AP/dapd

Umweltschützer fürchten, dass den Walen und anderen Meeressäugern auch durch die akustische Verschmutzung der Weltmeere der Garaus gemacht werden könnte. Die Tiere verfügen über ein ausgezeichnetes Gehör, kommunizieren mittels ihrer Gesänge und orientieren sich auch an Schallwellen. Extrem laute menschliche Aktivitäten unter Wasser wie die Schifffahrt oder Ölbohrungen könnten sie dabei behindern.

Auf der zurzeit stattfindenden Jahrestagung der Akustischen Gesellschaft Amerikas in Kansas City relativierten die kalifornischen Forscher Michael Stocker und Tom Reuterdahl den heutigen Meereslärm durch Vergleiche damit, wie es dort vor 200 Jahren gedröhnt hat.

Die Meeresökologen gehen aufgrund von DNA-Proben und Fangzahlen davon aus, dass vor dem Beginn des kommerziellen Walfangs allein im Nordatlantik 350.000 Finnwale gelebt haben dürften. Und die hätten für eine permanente submarine Geräuschkulisse von 126 Dezibel gesorgt, was in etwa einem Rockkonzert entspricht.

Wale dürften also an Lärm gewohnt sein. Die Ökologen geben trotzdem keine Entwarnung: Der Wallärm spielt sich bei rund 20 Hertz ab; der von Menschen verursachte hat ein sehr viel größeres Frequenzspektrum - und könnte Wale sehr wohl irritieren. (tasch, DER STANDARD, 24.10.2012)