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Totilas-Merchandising beim CHIO in Aachen.

Foto: APA/EPA/Vennenbernd

Hannover - Bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt ist eine Strafanzeige der Tierschutzorganisation PETA gegen die Halter und Reiter des Dressur-Ausnahmepferdes Totilas eingegangen. Das bestätigte Sprecher Thomas Bechtel am Dienstag. PETA wirft den Totilas-Besitzern Ann Kathrin Linsenhoff und Paul Schockemöhle sowie Reiter Matthias Rath und dessen umstrittenen Trainer Sjef Janssen nicht artgerechte Haltung und die in Deutschland verpönte Trainingsmethode Rollkur vor. Dabei wird der Pferdekopf fest auf die Brust gezogen.

Sowohl die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) als auch das Rath-Management wollten sich zu der Anzeige nicht äußern. "Wir haben keine Veranlassung, uns mit der Klage auseinanderzusetzen. Wir haben eine klare Regelung in unserem Sport, daran müssen sich alle Beteiligten halten", sagte FN-Sprecherin Susanne Hennig. Rath und Totilas hatten die Olympischen Spiele in London verpasst, weil der Reiter am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war. Sein Vorgänger, der Niederländer Edward Gal, gewann mit dem Hengst (Wert: 10 Millionen Euro) bei der WM 2010 drei Titel.

"Das Training mit der sogenannten Rollkur ist schmerzhaft und erniedrigend", sagte Davina Bruhn, Rechtsanwältin bei PETA. Die Tierschützer monieren zudem die Haltung des Pferdes. "Totilas lebt nach unseren Informationen in isolierter Boxenhaltung. Die aus dem Training resultierenden physischen und psychischen Belastungen können so nicht ausgeglichen werden", so Bruhn.

Bereits bei einem Turnier in Hagen am Teutoburger Wald Ende April hatte es Ärger für das Totilas-Team gegeben, weil Rath auf dem Abreiteplatz nach Meinung vieler Experten die Rollkur im Ansatz angewendet hatte. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung hatte in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, dass sie die Rollkur als Trainingsmethode vollständig ablehnt. (sid/APA/red - 23.10. 2012)