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Die Euro-Zone ist zum Start des vierten Quartals wieder tiefer in die Rezession abgerutscht.

Foto: ap/augstein frank

Berlin - Die Wirtschaft der Eurozone ist im Oktober so stark geschrumpft wie seit über drei Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft fiel überraschend um 0,3 auf 45,8 Punkte, teilte das Markit-Institut am Mittwoch zu seiner Umfrage unter 5.000 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen mit. Ökonomen hatten einen Anstieg auf 46,4 Punkte erwartet. Durch den dritten Rückgang in Folge fiel das Barometer auf den tiefsten Stand seit Juni 2009. Es entfernte sich damit weiter von der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird.

"Die Euro-Zone ist zum Start des vierten Quartals wieder tiefer in die Rezession abgerutscht", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde um etwa 0,5 Prozent schrumpfen und damit stärker als im Sommer.

Französische Arbeitsplätze wackeln

Die Chancen für eine rasche Besserung stehen schlecht: Die Aufträge fielen erneut, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie im September, als sie so deutlich zurückgingen wie seit über drei Jahren nicht mehr. Die Unternehmen bauten deshalb Stellen ab, um ihre Kapazitäten der sinkenden Nachfrage anzupassen. "Während in Deutschland nur ganz vereinzelt Arbeitsplätze wegfielen, vermeldete Frankreich einen nahezu genauso signifikanten Jobabbau wie die Peripherieländer", schrieben die Markit-Ökonomen.

Aber auch in Deutschland verdüstern sich die Aussichten. Die Stimmung in der Wirtschaft hat sich den sechsten Monat in Folge verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im Oktober weiter von 101,4 auf 100,0 Punkte. Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn: "Die Wolken am deutschen Konjunkturhimmel verdunkeln sich." (APA, 24.10.2012)