Quito/London/Washington - Ecuador hat sich besorgt über den Gesundheitszustand von WikiLeaks-Gründer Julian Assange geäußert. Assange, der sich aus Angst vor einer Auslieferung an Schweden in die Vertretung Ecuadors in London geflüchtet hat, habe merklich abgenommen, sagte Vize-Außenminister Marco Albuja Martinez. "Wir sind sehr in Sorge über seinen Gesundheitszustand", wurde der Politiker im russischen Hörfunk zitiert.

Die ecuadorianische Botschaft in Moskau bestätigte die Äußerungen. Ecuador habe Großbritannien gebeten, Assange notfalls freies Geleit in ein Krankenhaus zu gewähren und anschließend seine Rückkehr in die Botschaft zu gestatten. Das britische Außenministerium äußerte sich zunächst nicht.

Assange, dem im Schweden sexuelle Nötigung und Vergewaltigung vorgeworfen werden, fürchtet, über das skandinavische Land an die USA überstellt zu werden. Mit der Veröffentlichung Tausender US-Geheimdokumente über die Internet-Plattform WikiLeaks hat er den Zorn der Washingtoner Regierung auf sich gezogen. Ecuador hat Assange Asyl gewährt. Großbritannien weigert sich jedoch, Assange ausreisen zu lassen. (APA/Reuters, 24.10.2012)