Bild nicht mehr verfügbar.

Ivica Kostelic (32), der Weltcupsieger von 2011, ist guter Dinge.

Foto: EPA/Gindl

Sölden - Gemessen an der Kopfzahl sind Kroatiens alpine Skisportler übermäßig erfolgreich. Das liegt natürlich an Janica und Ivica Kostelic, den Geschwistern aus Zagreb, die Vater Ante an die Weltspitze führte. Für den Riesenslalom der Damen am Samstag in Sölden hat der kroatische Skiverband keine einzige Läuferin genannt. "Es ist schwer im Moment", sagt Vedran Pavlek, Alpindirektor und Chef des kroatischen Skipools.

Die Geschäfte, sagt er, seien zwar stabil, aber von den goldenen Jahren von 2002 bis 2006 weit entfernt. Trainingslager in Übersee wie sie die Großen wie Österreich oder die Schweiz veranstalten, waren nicht drinnen. Das habe mit der sportlichen, aber auch der wirtschaftlichen Lage zu tun. Damals sorgte Janica Kostelic für einen Boom. In die olympische Geschichte ging die fünffache Weltmeisterin und dreifache Gesamtweltcupsiegerin mit vier Goldenen und zwei Silbernen als erfolgreichste Skisportlerin ein. Heute ist sie Trainerin im Verband.

Für den Herren-Riesenslalom am Sonntag sind Ivica Kostelic (32) und Weltcup-Debütant Filip Zubcic (19) genannt. Kostelic, Weltcupsieger 2011, den im Vorjahr eine Knieverletzung aus dem Weltcup-Kampf gegen Marcel Hirscher riss, ist trotz eines heftigen Trainingssturzes wieder guter Dinge. "Wir hoffen", sagt Pavlek, "dass er noch drei Jahre fährt." Auf dass sich keine allzu große Lücke auftut. Pavlek spricht von zwei Mädchen und einem Buben, Jahrgang 1996, die in ihrer Altersklasse Weltspitze sind. Und von zehn bis zwölf Sportlerinnen und Sportlern, die man zum Lernen zur WM nach Schladming schicken werde. Und er hofft auf Siege. Natürlich von Kostelic. (Benno Zelsacher, DER STANDARD, 25./26.10.2012)