Manila/Havanna/Kingston - Wirbelstürme haben in der Karibik und auf den Philippinen Todesopfer gefordert und schwere Schäden angerichtet. Der Hurrikan "Sandy" steuerte am Donnerstag auf die Bahamas zu. Zuvor war der Sturm über Jamaika und den Osten Kubas hinweggezogen. Wie lokale Medien meldeten, kamen dabei ein Mann in Jamaika und eine Frau in Haiti ums Leben.

Heftige Unwetter durch "Sandy"

Den Einwohnern an der US-Ostküste könnte "Sandy" laut Meteorologen ein heftiges Unwetter bringen. Die Wahrscheinlichkeit liege bei 70 Prozent, dass der Sturm Anfang kommender Woche besonders im Nordosten zu heftigem Regen führe. Sogar Schneefall sei möglich, sagten Meteorologen des US-Hurrikancenters am Donnerstag. So könne der aus dem Süden kommende Hurrikan mit arktischer Luft aus dem Norden zusammenstoßen.

"In dieser Saison strömt tropische Luft die Ostküste hoch, und gleichzeitig bewegen sich kalte Luftmassen von Kanada her nach unten", sagte Meteorologe John Jensenius. Millionen von Amerikanern müssten mit Stromausfällen rechnen, die sogar bis zu den Präsidentenwahlen am 6. November passieren könnten, sagte ein Wetterexperte im Nachrichtensender NBC.

Schwere Schäden in der Karibik

In der Karibik richtete "Sandy" schwere Schäden an. In Jamaika und in den östlichen Provinzen Kubas von Holguin bis Guantanamo herrschte Hurrikanalarm. Mehr als 1.000 Jamaikaner und mehrere Tausend Kubaner flohen aus gefährdeten Gebieten in Notunterkünfte. In weiten Teilen Jamaikas fiel der Strom aus, Straßen wurden unpassierbar, Bäume stürzten um. Der starke Wind habe zudem zahlreiche Häuser abgedeckt, berichtete etwa die Zeitung "Jamaica Observer" am Donnerstag.

Auch auf Kuba, wo der Sturm in der Nacht mit 175 Stundenkilometern nahe von Santiago de Cuba einbrach, kam es zu Überflutungen in Küstengegenden, Flüsse traten über die Ufer. Die Behörden dieses Landes schalten gewöhnlich vor dem Eintreffen eines Wirbelsturmes ab. Touristen wurden aufgefordert, ihre Hotels nicht zu verlassen.

Tropensturm "Son-Tinh" auf den Philippinen

Auf den Philippinen nahm Tropensturm "Son-Tinh" an Stärke zu, nachdem er am Donnerstag auf Land getroffen war. Er erreichte Windstärken von mehr als 75 Kilometern pro Stunde. Wie die Behörde für Katastrophenschutz mitteilte, starb in der Provinz Marinduque eine 88-jährige Frau an Unterkühlung. In der Provinz Cebu wurde ein Mann von einer Schlammlawine verschüttet. Zudem wurden sechs Menschen vermisst, unter ihnen zwei Kinder.

Schwere Regenfälle lösten Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Aus mehreren Provinzen wurden Stromausfälle gemeldet. Der Sturm bewegt sich nach Angaben der Wetterbehörde Richtung Nordwesten und wird voraussichtlich am Freitag das Gebiet der Philippinen verlassen. (APA, 25.10.2012)