München - Die rechtsextreme Terrorzelle NSU in Deutschland hat nach Medienberichten mehrere Unterstützer in Bayern gehabt. Spuren führten unter anderem zu der Nürnberger Gaststätte "Tiroler Höhe", die Neonazis früher als Treffpunkt gedient habe, berichtete der Bayerische Rundfunk (BR) am Donnerstag. In den 1990er Jahren hätten sich dort Rechtsradikale aus dem ganzen Bundesgebiet getroffen.

Name und Telefonnummer des Lokals befinden sich nach Informationen des Senders auf einer Liste, die bereits 1998 in der Bombenwerkstatt des Trios in Jena gefunden wurde. Ein Sprecher des bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz erklärte am Donnerstag, er könne sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht zu dem Bericht äußern. Die Existenz der Telefonliste selbst sei schon länger bekannt.

Dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) werden zehn Morde an türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern und einer Polizistin zur Last gelegt. Im November 2011 flog das Trio auf. Der bayerische Verfassungsschutz hatte in der Vergangenheit bestritten, dass es Erkenntnisse über Kontakte des Terror-Trios nach Bayern gab. (APA, 25.10.2012)