Peking - Nach dem Verlust der Immunität des ehemaligen chinesischen Politstars Bo Xilai hat die Justiz Ermittlungen gegen ihn aufgenommen. Dies meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag. Bo müsse sich wegen "massiver" Korruptionsvorwürfe und Machtmissbrauchs verantworten. Bo war im vergangenen Monat bereits aus der Kommunistischen Partei Chinas ausgeschlossen worden. Am Freitag hatte er sein Abgeordnetenmandat, das ihn vor Strafverfolgung schützte, verloren.

Bo war Parteichef und Bürgermeister der Millionenmetropole Chongqing und galt als Anwärter auf einen Posten im einflussreichen Politbüro der Partei. Er stand für einen linken Kurs in der chinesischen Politik, musste seine Ämter dann aber wegen Korruptionsvorwürfen aufgeben. Bos Ehefrau Gu Kailai war im August wegen der Vergiftung des britischen Geschäftsmanns Neil Heywood zum Tode verurteilt worden. Das Strafmaß dürfte jedoch in eine lange Haftstrafe umgewandelt werden. (APA, 26.10.2012)