Bild nicht mehr verfügbar.

Apple-Marketing-Chef Phil Schiller zeigt den neuen iMac.

Foto: dapd

Vergangene Woche hat Apple nicht nur iPad Mini und MacBook Pro mit 13 Zoll großem Retina-Display vorgestellt, auch das Desktop-Lineup mit iMac und Mac Mini wurde überarbeitet. Der All-In-One-Rechner iMac bekam ein besonders umfangreiches Update, mit neuen Komponenten und neuem Design.

Top-Seller in den USA

Trotz des hohen Einstiegspreises ist der iMac laut Apple-Angaben der am meisten verkaufte Desktop-Rechner in den USA. In den ersten zwei Quartalen 2012 ging das Wachstum zwar erstmals seit 2009 zurück, dennoch übertrifft es nach wie vor den Gesamt-PC-Markt, verkündete Tim Cook bei der Präsentation am 23. Oktober. Laut Zahlen von Gartner und IDC rangiert Apple in den USA bei PC-Herstellern an dritter Stelle mit 13 Prozent Marktanteil.

Technologie von gestern

In den letzten Jahren hat Apple schon bei seinen MacBooks und dem Mac Mini umstrittene Entscheidungen getroffen, um die Geräte leichter und dünner zu machen, die nun auch beim iMac vollzogen wurden. Optische Laufwerke und Festplatten sind für Apple Technologien von gestern. Gegenüber dem Time Magazin erklärte Marketing-Chef Phil Schiller, dass beide Komponenten überholt seien. Apple sei den Schritt früher als die Konkurrenz gegangen, darauf zu verzichten.

Ohne optisches Laufwerk

Die neuen iMac-Modelle kommen erstmals ohne optisches Laufwerk. CD/DVD-Laufwerke seien am Computer hauptsächlich zum Installieren von Software benötigt worden, das sei durch den Distributionsweg über Downloads überholt, so Schiller. Für Filme und Musik biete Apple iTunes als Alternative zu DVDs und Blu-ray-Discs.

SSD statt Festplatte

Optional kann beim 27-Zöller iMac auch auf die Harddisk verzichtet werden, stattdessen kommt eine Solid State Disk (SSD) oder das Fusion Drive (eine Kombination aus Festplatte und SSD) zum Einsatz. Festplatten, die etwa im MacBook Air gar nicht mehr verfügbar sein, würden mehr Strom verbrauchen und seien aufgrund der beweglichen Teile anfälliger für Ausfälle.

Qualitätsanspruch

Mit Preisen ab 1.349 Euro für den 21-Zöller und 1.879 Euro für das 27-Zoll-Modell sind die iMacs nicht gerade Einstiegs-freundlich. Schiller verteidigt die Preispolitik mit Apples Qualitätsanspruch. Die Herangehensweise sei es nicht, billige Rechner anzubieten, sondern Produkte zu entwickeln, auf man bei Apple selbst stolz wäre sie zu besitzen und zu nutzen.

Tablets statt Netbooks

Kunden hätten verstanden, dass Apples Produkte nicht teuer seien, sondern den Preis besäßen, den sie Wert seien. Auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten würden Kunden darauf achten, hochwertige Geräte zu kaufen. Netbooks hätten gezeigt, dass billige, qualitativ weniger hochwertige Geräte, schnell überholt seien. Hier hätten sich Tablets (in Schillers Worten freilich das iPad) als Alternative etabliert. (red, derStandard.at, 29.10.2012)