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Luft gehört in den Luftballon, ob viel Luft auch unbedingt die Lebensmittelpackung bereichern muss? Der VKI zweifelt daran.

Foto: AP/Haid

Wien - Zuviel Luft in der Verpackung, unleserliche Beschriftungen und die falschen Inhaltsstoffe - seit der Verein für Konsumenteninformation (VKI) im Juli die Verbraucher aufgefordert hat, sie über irreführende Produkte zu informieren, sind mehr als 60 Meldungen auf www.lebensmittel-check.at eingegangen. Der Großteil der Beschwerden betraf sogenannte Mogelpackungen. Mehr Luft als Inhalt werde zum zunehmenden Problem, sagte VKI-Geschäftsführer Franz Floss.

Der Verein hatte sich für die Untersuchungen eines Computertomografen eines Wiener Diagnosezentrums bedient. Bei der Verpackung von Hipp-Babykeksen sprach ein damit erzeugtes Bild eine klare Sprache. "Darauf kann man sehr deutlich erkennen, dass die Hälfte des Inhalts nur aus Luft besteht", kritisierte Floss. In einer Stellungnahme, die dem VKI vorliegt, rechtfertigte sich Hipp, dass die Kekse in der Verpackung zusammenrutschen würden und der Luftanteil somit größer erscheint. Für den VKI ein Grund mehr, sich dem Thema in nächster Zeit intensiver zu widmen, kündigte der Geschäftführer an.

Zutaten und Zusammensetzung

Doch auch die Zutaten und die Zusammensetzung von so manch einem Produkt war den Konsumentenschützern ein Dorn im Auge. So war die Maizena-Maisstärke nur zur Hälfte mit Stärke gefüllt, die belVita-Frühstückskekse sind nicht so gesund, wie die Verpackung glauben machen will und die Spar Natur pur Bio-Honigwaffeln enthalten nur wenig Honig, dafür um so mehr Zucker.

Im Schärdinger Vanilletraum ist dafür keine echte Vanille enthalten, sondern Aroma. "Wenn auf einer Verpackung eine Vanilleblüte zu sehen ist, dann muss es auch echte Vanille enthalten. Bei einer anderen Blüte muss das nicht sein. Doch ich müsste Botaniker sein, um eine echte Vanilleblüte zu erkennen", sagte Floss. Die schwarzen Punkte in den Lebensmitteln würden nicht von der echte Vanille sondern von den geschroteten Schoten herrühren.

Bei elf Produkten wurde von den Herstellern mittlerweile die Verpackung bzw. der Inhalt geändert. Weitere elf Anbieter kündigten an, bei der nächsten Auflage ihr Produkt zu modifizieren. Mittlerweile sind 150 Lebensmittel-Checks online. (APA, 29.10.2012)