Sofia - Der bulgarische Ex-Verteidigungsminister Nikolaj Zonew (Tsonev) ist am Montag zum vierten Mal infolge von Korruptionsvorwürfen freigesprochen worden, berichten bulgarische Medien. Zonew und seine Miteingeklagten, der Richter Petar Santirow und der hohe Angestellte Tentscho Popow, wurden vom Vorwurf freigesprochen, dass sie 2010 den Fahnder Petjo Petrow mit 20.000 Euro zu bestechen versucht hätten.

Die Staatsanwaltschaft hatte sieben und sechs Jahre Haft für die Angeklagten sowie jeweils 7.500 Euro Geldstrafe gefordert, da sie durch die Bestechung eine Fahndung gegen Zonew verhindern wollten. Zonew soll angeblich den bulgarischen Fiskus durch den Kauf eines Fließbandes für das Militär um vier Millionen Euro betrogen haben.

Niederlage für Fahnder

Nikolaj Zonew war der einzige Minister der vergangenen Regierung gegen den ganze vier Strafverfahren wegen verschiedenen Korruptionsanklagen eingeleitet wurden. Bis dato wurde er bei zwei davon in allen Instanzen freigesprochen, bei einem Verfahren schon in zweiter Instanz. Bei seinem heutigen vierten Strafverfahren geschah der Freispruch in der ersten Instanz.

Die heutige Entscheidung stellt für die Fahnder und Staatsanwälte, die Zonew sogar öffentlich in Handschellen abführen ließen, eine bitter Niederlage dar. Der leitende Staatsanwalt Roman Wassilew sagte sogar bei der Verhaftung, die von der Polizei gefilmt und veröffentlicht wurde, zu Zonew: "Sie sind ein Verbrecher". (APA, 29.10.202)