Wien - Im AKH Wien wurde erstmals ein Hörimplantat am Hirnstamm implantiert. Der Eingriff war der erste dieser Art in Österreich und wurde an einem 23-jährigen Patienten durchgeführt.

Völlig gehörlose Patienten können mit Cochlea-Implantaten versorgt werden, solange der Hörnerv funktioniert und die Gehörlosigkeit durch eines Funktionsverlust des Innenohres bedingt ist. Der betroffene Patient leidet unter eine Neurofibromatose Typ II. Im Zuge der Erkrankung hatten Akustikusneurinome seine Hörnerven beidseits zerstört. Um dem gehörlosen Patienten wieder Höreindrücke zu vermitteln, wurde nun ein Hörimplantat unmittelbar beim Hörnervenkern an der Oberfläche des Hirnstammes implantiert.

Lokalisation optimieren

Intraoperativ wurde ein Stimulationstest durchgeführt, um die Lokalisation der Hirnstammelektrode zu optimieren. Die interdisziplinäre Operation an der Universitätsklinik für Neurochirurgie ist komplikationslos verlaufen, der Patient hat die Implantation gut toleriert und konnte nach einer Woche Aufenthalt bereits die Klinik verlassen.

Ähnlich wie bei Cochlea-Implantaten, kann das Hirnstammimplantat einige Wochen nach dem operativen Eingriff erstmals aktiviert werden. (red, derStandard.at, 30.10.2012)