Belgrad - Der serbische Journalistenverband NUNS hat am Dienstag gegen den vorbereiteten Strafgesetzesentwurf protestiert, der trotz anderer Ankündigungen keine Entkriminalisierung von Beleidigung und Verleumdung enthält. Die Beibehaltung von strittigen Bestimmungen im Gesetzesentwurf und die Möglichkeit, dass Journalisten wegen ihrer Arbeit im Gefängnis landen könnten, sei eine Festigung des Repressionsmechanismus, teilte die NUNS in einer Aussendung mit.

Entsprechend dem Gesetzesentwurf müssen Journalisten wegen Verleumdung in Medien künftig mit den Haftstrafen zwischen 30.000 und 300.000 Dinar (knapp 300 bis 3.000 Euro) rechnen. Mit einer Geldbuße oder bis zu einjähriger Haft soll jeder Journalist belegt werden, der über die familiären Umstände einer Person berichtet, die die Würde und das Ansehen lädieren könnten. Der Durchschnittslohn in Serbien liegt bei 400 Euro. (APA, 30.10.2012)