Washington - Es regnet noch immer in Washington, das Wetter ist ungemütlich. Aber der Wind hat stark nachgelassen, und manche, die an diesem Dienstag um die Mittagszeit im Herzen der US-Hauptstadt unterwegs sind, kehren bereits wieder zur Normalität zurück. Aarthy ist am Weg in die Arbeit. Ihre Anwaltskanzlei war am Montag wegen Hurrikan "Sandy" zu, am Dienstag hat sie am späten Vormittag wieder aufgemacht. "In Washington war es nicht so schlimm, und ich glaube, das Schlimmste ist auf jeden Fall vorbei", sagt die junge Frau.

Zurück zur Arbeit

David, der ursprünglich aus Kalifornien kommt, ist in der Immobilienbranche tätig. Er hat sich nur kurz einen Kaffee geholt, jetzt kehrt er zurück zu seiner Arbeit. "Wir stellen sicher, dass alle unsere Gebäude in Ordnung sind", erklärt er. In Washington sei "Sandy" nicht so schlimm gewesen, meint auch er. "Ich glaube, wir haben viel Glück gehabt verglichen mit dem, was woanders passiert ist." So zum Beispiel in New York, wo er viele Freunde habe.

Arbeiten gegangen ist heute auch Makaya. Sie hätte am Montag eigentlich nicht freigehabt, denn der Coffeeshop, in dem sie beschäftigt ist, war offen. Aber sie hat es nicht in die Arbeit geschafft: "Die U-Bahn ist nicht gefahren." "Sandy" hat Makaya als ziemlich unangenehm erlebt. "Es war total kalt", und in ihrer Wohnung sei der starke Wind gut zu hören gewesen. "Heute ist es viel besser als gestern. Gestern habe ich nicht gewusst, wann es wieder aufhört."

"Hätte viel schlimmer sein können"

"Ich glaube, jetzt ist es so ziemlich vorbei", sagt Jeff, der ein paar Straßen weiter auf der Suche nach einem offenen Restaurant ist. "Es hätte viel schlimmer sein können." Am massivsten habe es wohl New York und New Jersey getroffen. "Es ist hart, wenn man Städte so sieht."

Optimistisch, was die Lage in Washington betrifft, ist auch Hemma: "Ich glaube, in Washington haben wir es hinter uns. Wenn ich meinen Schirm halten kann, kann es nicht so schlimm sein." Die gebürtige Londonerin lebt in der US-Hauptstadt und hat gerade Besuch aus England. Gemeinsam mit dem Pärchen aus Bristol und den zwei kleinen Mädchen, die in Regenmäntel gehüllt sind, war sie gerade Kaffeetrinken. Jetzt ist ein Spaziergang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten geplant.

Auch andere sind Aktivitäten im Freien nicht abgeneigt. Trotz des Regens drehen mehrere Läufer ihre Runden. Nein, tapfer sei das nicht, meint eine Enddreißigerin in schwarzer Laufkleidung und weißer Haube, während sie an einer Ampel wartet. "Es geht ja kaum Wind." (Alexandra Frech/APA, 30.10.2012)