Frankfurt am Main - Schwächer tendierende New Yorker Börsen haben den DAX am Mittwoch ins Minus gezogen. Trotz erfreulicher Zahlen der Lufthansa gab der fester gestartete Leitindex am Ende um 0,33 Prozent auf 7.260,63 Punkte nach. Am Nachmittag ging ihm mit der Wiederaufnahme des US-Handels die Puste aus. Die Wall Street hatte nach zwei Tagen Zwangspause zwar freundlich eröffnet, war dann aber ins Minus abgerutscht und zog so auch den DAX in Mitleidenschaft.

Den Oktober beendete der Leitindex aber mit einem Plus von 0,61 Prozent. Der MDAX sank am Mittwoch um 0,11 Prozent auf 11.492,02 Zähler, nachdem er zwischenzeitlich ein Rekordhoch erreicht hatte. Der TecDAX verlor 0,10 Prozent auf 802,30 Punkte.

Unternehmensberichte gut aufgenommenen

Zunächst hatten die europäischen Aktienmärkte von gut aufgenommenen Unternehmensberichten profitiert. Dass sich der Handel in den USA nach freundlichem Start aber zögerlich entwickelte, begründete Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital neben den klarer werdenden Schäden durch den Hurrikan "Sandy" mit enttäuschenden US-Konjunkturdaten. Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago war überraschend unter der Expansionsschwelle geblieben. Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) rechnet deshalb damit, dass auch der am Donnerstag erwartete ISM-Index leicht nachgeben wird.

Unter den berichtenden Unternehmen zog die Lufthansa die Aufmerksamkeit auf sich, deren Titel sich mit einem kräftigen Plus von 7,33 Prozent auf 11,79 Euro den Spitzenplatz im Dax sicherten. Zahlreiche Analysten lobten die über den Erwartungen liegenden Gewinnkennziffern. Fluggesellschaften waren europaweit gefragt, nachdem auch Konkurrent Air France-KLM starke Zahlen vorgelegt hatte.

Fresenius Medical Care verlor

Die Aktien von Fresenius Medical Care dagegen verloren am DAX-Ende 4,43 Prozent. Börsianern zufolge verfehlte der Dialysespezialist die durchschnittlichen Analystenerwartungen. Die Papiere des Mutterkonzerns Fresenius sanken angesichts der Kursverluste bei den FMC-Titeln um zweieinhalb Prozent. Bei dem breit aufgestellten Medizinkonzern gibt es allerdings von Krise keine Spur: Er peilt für 2012 Rekordzahlen an.

Als vierter DAX-Wert präsentierte der jüngst in den Leitindex zurückgekehrte Reifenhersteller Continental seine Zahlen. Die Anteilsscheine gehörten mit minus 2,84 Prozent zu den größten Verlierern. Die Zahlen hätten die Erwartungen in etwa erfüllt, der Aktienkurs sei aber am Dienstag schon kräftig gestiegen und habe daher viel vorweg genommen, meinte ein Händler.

Im MDAX standen die Aktien des Verkehrstechnikkonzerns Vossloh mit Zahlen und der Aufstockung der Anteile durch Großaktionär Heinz Hermann Thiele im Blick. Lange Zeit deutlich im Plus, gewannen sie am Ende aber nur noch ein halbes Prozent. Spitzenreiter waren Sky Deutschland mit einem Kursplus von mehr als drei Prozent, obwohl die Telekom einen Bericht über eine bevorstehende Zusammenarbeit bei der Übertragung der Fußball-Bundesliga dementierte. (APA, 31.10.2012)