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Panasonic baute in den vergangenen Quartalen fast 40.000 Arbeitsplätze ab.

Foto: Reuters/Kim Kyung-Hoon

Tokio - Der japanische Elektronik-Konzern Panasonic erwartet im zweiten Jahr in Folge einen riesigen Verlust. Nach dem Rekordminus des Vorjahres soll der Fehlbetrag wieder fast genauso hoch ausfallen. Der Verlust in dem noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahr dürfte 765 Mrd. Yen (7,43 Mrd. Euro) erreichen, kündigte das Unternehmen an.

Der Großteil der erwarteten Verluste fiel schon in dem Ende September abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal an. Es gab ein Minus von knapp 698 Mrd. Yen.

Eigentlich hatte Panasonic diesmal einen Gewinn von 50 Mrd. Yen in Aussicht gestellt. Allerdings verhagelten Wertberichtigungen, Sanierungskosten und die schwächere Nachfrage nach Elektronikgeräten nun doch wieder die Bilanz, hieß es. Der Rekordverlust im vergangenen Geschäftsjahr lag bei 772 Mrd. Yen.

Der Jahresverlust wird damit dramatisch höher ausfallen als am Markt noch wenigen Stunden zuvor erwartet. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von 24,7 Mrd. Yen gerechnet.

Sanierungskosten und Abschreibungen

Den Großteil der roten Zahlen machen Sanierungskosten und Abschreibungen aus. Sie sollen auf bis zu 440 Mrd. Yen statt der zuvor erwarteten 41 Milliarden steigen. Erstmals seit den 50er Jahren soll es keine Dividende geben.

Panasonic baute in den vergangenen Quartalen fast 40.000 Arbeitsplätze ab. Das Unternehmen wird aber auf breiter Front von den Umwälzungen in der Elektronik-Branche getroffen. Die Nachfrage im Kerngeschäft mit TV-Geräten bleibt aber weiterhin schwach und damit kommt auch Panasonic nicht in Gang. Zudem leidet der Handy-Bereich unter der Konkurrenz mit erfolgreicheren Rivalen wie Samsung oder Apple. Und die Flaute im PC-Markt bremst den Absatz von Akkus etwa für Notebooks. Im vergangenen Quartal sank der Umsatz um zwölf Prozent auf 1,82 Bill. Yen.

Auch Panasonics Rivalen wie Sony oder Sharp stecken in roten Zahlen fest. Neben den strukturellen Schwierigkeiten durch die Abhängigkeit vom Geschäft mit TV-Geräten macht ihnen auch der starke Yen schwer zu schaffen. (APA, 31.10.2012)