Rangun - Im Golf von Bengalen hat sich offenbar ein Flüchtlingsdrama ereignet. Nach Angaben der Polizei in Bangladesch vom Mittwoch wurde ein Flüchtlingsboot mit rund 130 Passagieren vermisst gemeldet. An Bord befanden sich laut Polizei und nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation überwiegend Angehörige der muslimischen Volksgruppe der Rohingya, die vor der Gewalt im Westen Burmas flohen.

Ein Polizeisprecher sagte, sechs Flüchtlinge seien von einem Fischerboot geborgen worden. Einer von ihnen habe gesagt, dass das Schiff Richtung Malaysia unterwegs gewesen sei. Das Boot habe am Samstag die Ortschaft Sabrang in Bangladesch verlassen und sei am Sonntag in Seenot geraten.

Nach Angaben der UNO flohen in den vergangenen Tagen mehr als 26.000 Menschen vor den Kämpfen zwischen Buddhisten und Muslimen im Bundesstaat Rakhine im Westen Burmas. Die Flüchtlinge gehören demnach überwiegend der Minderheit der Rohingya an. Sie sind staatenlos und in ihren Rechten erheblich eingeschränkt. Die UNO sieht die Rohingya als eine der am stärksten verfolgten Minderheiten der Welt an. (APA, 31.10.2012)