Belfast - Pro-irische Separatisten sollen in Nordirland einen Gefängniswächter bei voller Fahrt in seinem Auto erschossen haben. Der Mann befand sich auf dem Weg zur Arbeit in einem Hochsicherheitsgefängnis bei Lisburn südlich von Belfast, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Mehrere Schüsse seien auf seinen Wagen abgefeuert worden.

Das Auto geriet außer Kontrolle und kam von der Straße ab. Der Getötete habe seit den frühen 1980er Jahren als Aufseher in Haftanstalten gearbeitet. Einen vergleichbaren Vorfall habe es seit fast 20 Jahren nicht mehr gegeben, erklärte die Polizei.

Der nordirische Ministerpräsident Peter Robinson verurteilte die Tat, ebenso sein Stellvertreter, Martin McGuinness. Der frühere IRA-Mann setzt sich heute für Aussöhnung ein.

Die Irisch-Republikanische Armee (IRA) hatte 2005 offiziell das Ende ihres Kampfes verkündet und ihre Mitglieder aufgerufen, die Waffen abzugeben. Jahrzehntelang führte sie auf katholischer Seite den bewaffneten Kampf gegen die britische Herrschaft im vorwiegend protestantischen Nordirland. In einem bürgerkriegsähnlichen Aufstand wollte sie die Abspaltung Nordirlands von Großbritannien erreichen. (APA, 1.11.2012)