"Hotline Miami"

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Mit "Hotline Miami" hat Jonatan "Cactus" Söderström einen handfesten Indie-Hit abgelegt. Doch es war ein langer und harter Weg bis dahin. Seine zahlreichen Produktionen wurden zumeist nicht mit finanziellem Erfolg gekrönt. Die vergangenen Monate lebte er von nicht viel mehr, als von der Leidenschaft zum Programmieren. Und dennoch bringt Söderström nun Verständnis für Spieler auf, die sein neuestes Werk nicht kaufen (für 8,49 Euro), sondern über Tauschbörsen herunterladen. Seine Toleranz geht sogar so weit, dass er Spielern illegal vertriebener Versionen von "Hotline Miami" bei technischen Problemen hilft, berichtet Polygon.

Verständnis

Ein Tag, nach dem das Spiel erschienen ist, tauschten Filesharer in Foren bereits ihre Erfahrungen mit heruntergeladenen Versionen des Spiels aus. Doch anstelle die Softwarepiraten zu verteufeln, bot Söderström auch den nicht-zahlenden Spielern Lösungswege und Updates für Bugs an. "Ich will wirklich nicht, dass Leute 'Hotline Miami' kopieren, aber ich verstehe es, wenn sie es dennoch tun.", ließ er die Öffentlichkeit vergangene Woche über Twitter wissen. "Ich war die vergangenen Wochen selbst bankrott. Das nervt."

So versucht der Entwickler die Situation positiv zu betrachten und das Beste daraus zu machen. Den Piraten hilft er deshalb, weil er "sehr hart daran gearbeitet hat, ein interessantes Spiel zu entwickeln" und er will, dass "die Leute es genießen". "Fehler lenken davon ab und das ist schlimmer, als Geld zu verlieren."

Fame

Auch betont Söderström, dass er "ohne Piraterie heute nicht die gleiche Person" wäre. Durch Tauschbörsen sei er auf obskurste Dinge gestoßen, die ihn inspiriert haben. "Wenn Piraten die Dinge unterstützen würden, die ihnen gefallen, wäre Piraterie vermutlich kein Problem mehr." (zw, derStandard.at,2.11.2012)