Frankfurt am Main - Dank guter Konjunkturdaten aus den USA haben die europäischen Leitbörsen am Freitag einheitlich im Plus geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 verzeichnete nach einer Seitwärtsbewegung am Vormittag nach Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten einen Kurssprung und schloss um 13,28 Zähler oder 0,52 Prozent höher bei 2.547,15 Punkten.

Kurz vor der Präsidentschaftswahl hat die US-Wirtschaft überraschend viele Stellen geschaffen, was auch die Börsenstimmung in Europa aufhellte. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Oktober um 171.000. Ökonomen hatten lediglich mit 125.000 gerechnet. Zudem entstanden im August und September zusammen 84.000 mehr Jobs als bisher angenommen. Belastet wurden Europas Börsen allerdings von den schwächelnden US-Börsen, wo der Handelstag nach den Arbeitsmarktdaten von Gewinnmitnahmen geprägt ist.

Von Unternehmensseite blieb es vor dem Wochenende vergleichsweise ruhig. Die Royal Bank of Scotland (RBS) berichtete den vierten Quartalsverlust in Folge. Dafür waren vor allem weitere Rückstellungen für Schadenersatzansprüche falsch beratener Kunden sowie die Neubewertung eigener Schulden verantwortlich. Dass es für die Bank operativ besser lief, half den Aktien nur anfangs: Bis zum Handelsschluss gaben sie um 2,05 Prozent auf 281,30 Pence nach.

Beim Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent fiel zwar der Verlust geringer aus als befürchtet. Dafür blieb der Umsatz aber etwas hinter den Erwartungen zurück. Analysten monierten außerdem eine enttäuschende operative Entwicklung. Die Titel sackten um 5,46 Prozent ab - damit waren sie den ganzen Tag über Schlusslicht im Pariser CAC-40.

Aus Branchensicht waren die konjunktursensiblen Autotitel der Favorit der Anleger: Im Euro-Stoxx-50 gewannen die BMW-Aktien nach gestiegenen Absatzzahlen 2,65 Prozent auf 65 Euro. Auch die Papiere von Daimler legten um 1,59 Prozent auf 37,085 Euro zu. (APA, 2.11.2012)