Bild nicht mehr verfügbar.

Nur noch bis 4. November fährt die Zahnradbahn auf den Schneeberg.

Foto: APA/WALTER WURZINGER

Gesamtgehzeit 3 Stunden, Höhendifferenz rund 400 m. Hengsthütte von November bis April an Wochenenden und Feiertagen sowie in den Ferien geöffnet. ÖK25V Blatt 4212-Ost (Gloggnitz), Maßstab 1:25.000; Freytag & Berndt Atlas Wiener Hausberge, Maßstab 1:50.000

Foto: der standard

Mit Betriebsschluss der Zahnradbahn auf den Schneeberg am 4. November sperren auch viele Schutzhütten in der Region zu, vor allem im Süden des höchsten Gipfels Niederösterreichs zieht der Winterschlaf ins Land. Im Rohrbachgraben, einem besonders stillen Winkel des Schneeberggebiets, wird es dann ganz ruhig, und der Wanderer kann auf vielen Routen noch mehr als in der Saison mit Einsamkeit und Romantik rechnen.

In älteren Beschreibungen wird die kleine, sehr idyllische Klamm hervorgehoben, durch die eine Route zur Kaltwasserwiese führt. Früher gab es dort sogar einfache Versicherungen, die jedoch nicht notwendig waren. Mittlerweile ist der Rohrbachgraben aus der Mode gekommen.

Seit einigen Jahren gibt es in einem kleinen Ort, der zu Puchberg gehört, eine Lachszucht; der Schneeberger Eismeerlachs hat bereits großen Anklang gefunden. Die Qualität der Fische ist angeblich auf das besonders geeignete, kalte Wasser zurückzuführen.

Bis heute Unterschlupf

Die Hengsthütte entstand um 1900, ein Köhler erbaute sie als Unterschlupf für die Jäger, später diente sie den Holzfällern als vorübergehendes Domizil. Oberhalb der Hütte gab es in den 1930er-Jahren eine Waldbahn als Zubringer zur Zahnradbahn, auf der die Stämme nach Puchberg befördert wurden. Zeitweise spannte man vor die Loren der Waldbahn Ochsen und Pferde, weil die Kraft der Zugmaschine nicht ausreichte.

Seit 1981 gilt die Hengsthütte offiziell als Schutzhaus, das seinen Gästen einiges an Schmankerln und Spezialitäten zu bieten hat. Bei besonderen Anlässen verkehren sogar im Winter die Salamander züge der Zahnradbahn zwischen Puchberg und der Hengsthütte.

Etlichen Wegen in der Region merkt man an, dass sie nur selten begangen werden, die Markierungen könnten eine Auffrischung vertragen. Allerdings reichen die Beschilderungen aus, um die richtige Route zu finden. Ein Abstecher zur Ternitzer Hütte oder zur Himberger Hütte steht nicht dafür, beide Häuser haben Wintersperre.

Die Route: Von Rohrbach im Graben - erreichbar von der Straße Ternitz-Puchberg - wandert man auf einer Forststraße in das Arbes-tal hinein und gelangt dann über eine weite Kehre in den Hauslitzsattel zur gleichnamigen Haltestelle der Zahnradbahn. Gehzeit eine Dreiviertelstunde.

Man quert die Gleise und steigt in einer weiteren Dreiviertelstunde nördlich der Bahntrasse zur Hengsthütte auf.

Nun weiter auf der roten Markierung Richtung Ternitzer Hütte. Am Ende einer größeren Almfläche stößt man auf die blaue Markierung, auf die man nach links einschwenkt. Schließlich gelangt man zur Abzweigung "Klamm", die leicht zu übersehen ist.

Durch einen Graben geht es weiter bis zur kurzen Felsenge, durch die man zurück zum Ausgangspunkt kommt. Gehzeit ab Hengsthütte 1½ Stunden. (Bernd Orfer, Album, DER STANDARD, 3.11.2012)