Sofia - Bulgarien sei eine "Oase der organisierten Kriminalität". Das sagte der bulgarische Innenminister Zwetan Zwetanow gegenüber der Nachrichtenagentur BGNES in einem Kommentar zum Fall zweier Bulgaren, denen in Malaysia wegen Drogenschmuggels die Todesstrafe droht.

Zwetanow erklärte laut der Agentur, dass die Sicherheitsdienste "alles" zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens getan hätten. Ein Mangel an Verurteilungen ermutige jedoch weiterhin zu derartigen Taten. Der Innenminister griff damit zum wiederholten Male das Justizsystem und die Richter seines Landes an. Noch vor einem Jahr hatte Zwetanow erklärt, die organisierte Kriminalität im Land im Großen und Ganzen "gebändigt" zu haben.

Zugleich wurde bekannt, dass der ehemalige bulgarische Vizepräsident Angel Marin in seinen zehn Jahren im Amt (Jänner 2002 bis Jänner 2012) 87 Mörder begnadigte, wie die Nachrichtenagentur "Focus" unter Berufung auf einen zu diesem Thema einberufenen parlamentarischen Untersuchungsausschuss berichtete. 30 Prozent der Begnadigten seien danach wieder straffällig geworden. (APA, 6.11.2012)