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Freude im Team Obama.

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Mitt Romney gesteht seine Niederlage ein

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Jubel in Chicago, nachdem das Wahlergebnis bekannt gegeben wurde.

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Zwischenstand im Swing State Florida.

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Washington - Barack Obama bleibt Herr im Weißen Haus. Der Amtsinhaber gewinnt die Präsidentenwahl in den USA und sichert sich weitere vier Jahre als Staatsoberhaupt. Mehrere Fernsehsender erklärten den Amtsinhaber Mittwochfrüh zum Wahlsieger, obwohl die Resultate aus einigen Bundesstaaten, darunter jenes des bevölkerungsreichen und damit an Wahlmännern starken Bundesstaates Florida, noch ausständig waren. (Aktuelle Details zur Wahl finden Sie hier.)

Video: Obama schafft die Wiederwahl.

Ausschlaggebend für Obama waren seine Siege in den Schlüsselstaaten Ohio, Wisconsin, Iowa, Michigan, Nevada und Pennsylvania, die ihm die notwendige Mehrheit der 538 Wahlmännerstimmen sicherten. An Herausforderer Mitt Romney ging mit North Carolina nur einer der Swing States.

Obama bedankte sich zunächst auf Twitter bei seinen Anhängern: "Das passierte nur euretwegen. Danke", schrieb er am späten Dienstagabend im Kurznachrichtendienst und fügte kurz danach hinzu: "Vier weitere Jahre." Ein Bild dazu zeigte ihn in Umarmung mit seiner Frau Michelle.

Mit grenzenlosem Jubel feierten rund zehntausend Anhänger am Dienstagabend in Chicago den Wahlsieg des Demokraten. Sie hatten zuvor Stunden im McCormick Place, einem Veranstaltungszentrum in Obamas Heimatstadt, ausgeharrt und jeden ihm zugeschlagenen Staat gefeiert. Viele der Teilnehmer der Siegesfeier waren im Wahlkampf als Freiwillige für Obama von Tür zu Tür gezogen oder hatten große Wahlkampfspenden geleistet. Der Ort der Siegesfeier war deutlich kleiner als noch vor vier Jahren, damals feierte Obama seinen Sieg mit rund 250.000 Anhängern im Chicagoer Grant Park.

Romney gesteht Niederlage ein

Relativ lange wollte Romney seine Niederlage in Ohio und damit bei der Präsidentenwahl nicht eingestehen. Mehr als eineinhalb Stunden nach der Wahlentscheidung trat er schließlich an die Öffentlichkeit und gratulierte Obama zu seinem Sieg. Er werde für den Präsidenten und seinen Erfolg beten, sagte der Herausforderer vor seinen Anhängern. Gleichzeitig bedankte sich Romney bei seiner Familie und seinen Wählern für die Unterstützung.

"Ich habe soeben Präsident Obama angerufen, um ihm zu seinem Sieg zu gratulieren", sagte Romney vor Anhängern in Boston. "Das ist eine Zeit großer Herausforderungen für Amerika." Er bete "ehrlich" für den Präsidenten und "diese großartige Nation", so Romney. Die Wahl sei vorbei, "aber unsere Prinzipien haben weiter Bestand", erklärte der Republikaner. "Ich habe mir so sehr gewünscht, eure Hoffnungen zu erfüllen, das Land in eine andere Richtung zu führen."

Zugleich bedankte sich Romney bei seinen Mitstreitern und seiner Frau Ann. "Sie wäre eine wundervolle First Lady gewesen", sagte er.

Obama beschwört Amerika

Dann trat Obama vor sein Publikum: Der erste afroamerikanische US-Präsident in der Geschichte versprach, er werde sich um Kompromisse mit den Republikanern bemühen, um die angeschlagene Volkswirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Obama kündigte an, in seiner zweiten Amtszeit eine ganze Reihe von Vorhaben in Angriff zu nehmen, mit denen er bereits 2008 in den Wahlkampf gezogen war.

Zusammen mit den Republikanern wolle er sich daran machen, das Steuersystem umzubauen, die Einwanderungsgesetze zu reformieren, die Abhängigkeit der USA von ausländischen Öllieferungen zu verringern und den Staatshaushalt in Ordnung zu bringen. Der Schuldenberg in Höhe von 16 Billionen Dollar und das Defizit sind die dringendsten Probleme, die Obama so schnell wie möglich lösen muss - und dass ohne eine weitere Rezession zu riskieren.

Video: Die Rede des neuen und alten US-Präsidenten nach dem Wahlsieg.

Einige Zitate seiner Rede: "Das beste kommt noch für die Vereinigten Staaten von Amerika". Oder: "Wir sind keine blauen (demokratischen) und roten (republikanischen) Staaten, wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Danke Amerika, Gott schütze die Vereinigten Staaten." An seine Frau gerichtet sagte er: "Michelle, ich habe Dich niemals mehr geliebt!." Die komplette Übersetzung der Obama-Rede finden Sie hier.

Wahlmänner schicken Stimmen an den Kongress

Die Bevölkerung der USA hat übrigens nicht direkt Obama gewählt, sondern die insgesamt 538 Wahlmänner in ihren Bundesstaaten bestimmt. Diese werden am 17. Dezember in den 50 Bundesstaaten und der Hauptstadt Washington zusammenkommen und ihre Stimmen in versiegelten Umschlägen abgeben. Die werden dann an den Kongress weitergeleitet. Dort werden sie am 6. Jänner 2013 in einer gemeinsamen Sitzung von Repräsentantenhaus und Senat ausgezählt. Vizepräsident Joe Biden leitet als Vorsitzender des Senats die Sitzung und verkündet am Ende das Ergebnis. Am 20. Jänner wird Obama schließlich den Eid für seine zweite Amtszeit abgeben.

Parallel zur Präsidentenwahl fanden auch Parlamentswahlen und Gouverneurswahlen statt. Im Kongress ändert sich nichts an den bisherigen Machtverhältnissen. Während die Demokraten ihre Mehrheit im Senat behaupten konnten, behielten die Republikaner im Repräsentantenhaus die Nase vorne. Eine Blockade wie in den vergangenen zwei Jahren ist nicht auszuschließen.

Zudem haben sich zwei US-Staaten in Referenden für die Legalisierung von Marihuana zum persönlichen Konsum ausgesprochen. In Colorado und Washington soll es von nun an keine Beschränkungen für Über-21-Jährige Konsumenten geben. (APA/Reuters/red, 7.11.2012)