Passivhäuser wie dieses Einfamilienhaus im 22. Wiener Bezirk, geplant von Baumeister Martin Freund, können noch bis Sonntag besichtigt werden.

Foto: Freund

Von Freitag bis kommenden Sonntag sind wieder zahlreiche österreichische Passivhäuser für Besucher geöffnet. Zum neunten Mal finden heuer bereits die "Tage des Passivhauses" statt, neben Österreich auch in Deutschland, der Schweiz und Südtirol. Das Programm für Österreich bzw. die einzelnen Bundesländer findet sich auf der Website der IG Passivhaus.

Für den Vorsitzenden der IG Passivhaus Österreich, Johannes Kislinger, ist die Planung und Errichtung energieeffizienter Gebäude eine der tragenden Säulen für die Energiewende: "Die beste Energie ist diejenige, die man erst gar nicht verbraucht. Intelligente Baukonzepte wie das Passivhaus stellen eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten dar, um tatsächlich eine Energiewende herbeizuführen."

Ein Großteil der in Gebäuden verbrauchten Energie gehe auf das Konto von Raumwärme und Warmwasseraufbereitung. Hier setze das Passivhaus an: "Im Durchschnitt weisen Passivhäuser einen um 67 Prozent geringeren Primärenergiebedarf auf als Gebäude, die nach den Anforderungen der OIB Richtlinie 6 errichtet werden", so Kislinger. 

Die vom Österreichischen Institut für Bautechnik (OIB) im Oktober 2011 verabschiedete Baurichtlinie 6 schreibt vor, dass neben dem Heizwärmebedarf (HWB) auch der Gesamtenergieeffizienz-Faktor (f-GEE; also etwa auch die Energie für Warmwasser und Haushaltsstrom sowie die Erträge aus einer Fotovoltaik-Anlage) berücksichtigt werden muss, verlangt aber bei der Gebäudehülle nur den Niedrigenergie-Standard. Damit sei die Wahlfreiheit sichergestellt, argumentieren Anhänger alternativer Hauskonzepte. (map, derStandard.at, 9.11.2012)