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First Lady Peng Liyuan bei einem ihrer Auftritte im Jahr 2007.

Foto: EPA/XIAO LI

Diese Dame wird den neuen Vorsitzenden der chinesischen Kommunistischen Partei in den Schatten stellen. Während Xi Jinping in der Öffentlichkeit ein kaum beschriebenes Blatt ist, kennt seine Ehefrau Peng Liyuan fast jeder.

Die 49-jährige Peng besingt in ihren Liedern die Schönheit des Landes, die Errungenschaften der Revolution und die Weisheit der politischen Führung. Entdeckt wurde sie bei der Volksarmee, der sie mit 18 Jahren beigetreten war. Aufgrund ihres Talents wurde sie zur Kulturtruppe beordert und spielte fortan vor Soldaten zur allgemeinen Hebung der Moral. 

Bodenlange Seidenroben und Soldatenuniform

Ihren Durchbruch schaffte sie 1982 mit dem Auftritt in der Neujahrsgala des staatlichen Fernsehens CCTV, die jedes Jahr ein Millionenpublikum erreicht. Das Lied, das sie dort sang, trägt den Titel: "Auf den Ebenen der Hoffnung". Seither hat sie zwölf Mal bei der Neujahrsshow das Publikum mit zumeist tiefroten, drapierten, bodenlangen Seidenroben und auffälligem Make Up begeistert. Zur Abwechslung schlüpfte Peng schon mal in Soldatenuniform und flocht ihr Haar zu zwei strengen Zöpfen. Peng ist ziviles Mitglied der Volksarmee und hält auch einen zivilen Rang vergleichbar mit einem Generalmajor. Sie singt Lieder mit dem Titel "Mein Vaterland" oder "Die Menschen meines Dorfes". 

Profil schärfen

Ihren zukünftigen Ehemann Xi Jinping hat Peng vor mehr als 20 Jahren über einen Freund kennengelernt. Gemeinsame Auftritte vermied das Paar seit 2007 bekannt wurde das Xi für höhere Weihen in den Volksrepublik vorgesehen ist. Dennoch begann Peng an einem öffentlichen Profil zu arbeiten. Einige Beobachter spekulieren, ob sie als Erste der Rolle der First Lady als Ehefrau eines chinesischen Parteichefs Gewicht geben wolle. 

Tochter in Harvard

Peng unterstützt als Botschafterin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Kampf gegen Aids und Tuberkulose. Nach dem schweren Erdbeben in der Provinz Sichuan im Jahr 2008 hat sie einige zuvor nicht geplante Auftritte in der Region gegeben und ihre damals 16-jährige Tochter Xi Minzge leistete Freiwilligenarbeit beim Wiederaufbau - auch das eine Premiere in China. Xi studiert mittlerweile, wie viele Söhne und Töchter der politischen Elite Chinas, im westlichen Ausland. Sie hat sich unter einem Pseudonym einen Studienplatz in Harvard gesichert.

Solche Auftritte könnten auch dazu dienen die steigende Neugier der Öffentlichkeit zu befriedigen, was das Privatleben der Führungspersönlichkeiten betrifft. Peng hat 2007 dem staatlichen Magazin Zanjiang Evening News erzählt, wie sie das erste Treffen mit ihrem späteren Ehemann erlebte. 1986 war Xi Vizebürgermeister von Xiamen. Peng erzählt, sie sei zuerst nicht besonders beeindruckt gewesen. Xi haben einen eher rustikalen und alten Eindruck gemacht. Er sei bieder dafür aber sehr intelligent gewesen, innerhalb von 40 Minuten habe sie gewusst, dass sie ihn heiraten werde. Keine Liebe auf den ersten Blick also. Aber eine innerhalb der ersten dreiviertel Stunde. (mka, derStandard.at, 9.11.2012)