Wien - Internationale Konzerne würden gerne mehr Geschäft in China und Afrika machen, tun sich aber schwer, ihre Mitarbeiter zu einer Übersiedlung zu motivieren. Die Mehrheit der befragten Unternehmen will mehr Manager in diese Länder aber auch nach Brasilien oder Russland schicken, sie stoßen dabei aber auf massive Vorbehalte ihrer Mitarbeiter, geht aus dem "Global Mobility Effectiveness Survey 2012" der Beratungsgesellschaft Ernst & Young unter 520 internationalen Unternehmen hervor.
Dazu komme, dass Mitarbeiter nach der Rückkehr von solchen Aufgaben oft das Unternehmen wechseln oder ihre alten Stellen wieder einnehmen und damit ihre gewonnenen Erfahrungen nicht nutzen.
Jeder zweite Mitarbeiter, der aus beruflichen Gründen nach Afrika oder in die BRIC-Staaten geht, ist Manager und bleibt länger als ein Jahr. Allerdings wollen die Mitarbeiter insbesondere nicht nach China und Indien.
Der größte Vorbehalt betrifft die Sicherheit, vor allem in Afrika und Brasilien. In Indien und China fürchten die Mitarbeiter vor allem schlechte Quartiere. Ein Drittel der Mitarbeiter fürchtet, keine guten Schulen zu finden. Familiäre Probleme sind auch die am häufigsten genannte Schwierigkeit. Jeder Dritte hat Probleme mit kulturellen Unterschieden.
Ins Ausland entsandte hoch qualifizierte Mitarbeiter kosten etwa drei bis sechs Mal so viel wie ihre Kollegen daheim. Dennoch gelingt es Unternehmen oft nicht, nach ihrer Heimkehr von ihren Erfahrungen zu profitieren: Jeder zehnte Rückkehrer wechsle innerhalb von zwei Jahren das Unternehmen und viele Rückkehrer landen einfach auf ihrem alten Posten. (APA, 13.11.2012)