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Alex Alves kickte von 2000 bis 2003 in Berlin.

Foto: EPA/ACHIM SCHEIDEMANN

Sao Paulo - Der ehemalige Hertha-BSC-Stürmer Alex Alves ist im Alter von 37 Jahren in seiner Heimat Brasilien gestorben. Der Fußballer war an einer seltenen Knochenmarkserkrankung erkrankt. Der Tod sei am Mittwochfrüh eingetreten, sagte eine Sprecherin des Amaral-Carvalho-Krankenhauses im Bundesstaat Sao Paulo.

Erst am 7. Oktober war Alves im Krankenhaus der Kleinstadt Jaú operiert worden, dabei wurde ihm Knochenmark transplantiert. Spender war einer seiner Brüder. Finanzielle Probleme des früheren Profis hatten keinen früheren Eingriff zugelassen. Zuletzt halfen Freunde und Bekannte. Acht Monate musste er auf eine Operation warten, weil der Eingriff weitgehend über das öffentliche Gesundheitssystem  finanziert wird.

"Ich bin total erschüttert. Wir Herthaner hatten alle gehofft, dass sich der Zustand durch die Stammzellenbehandlung bessert und er diese schwere Situation übersteht", sagte Michael Preetz, Geschäftsführer und ehemaliger Mitspieler von Alves: "Wir sind tief erschüttert, unsere Gedanken sind bei seiner Familie."

"Tor des Jahres"

Alves hatte während seiner Zeit in der deutschen Hauptstadt kaum jemanden kalt gelassen. Der schillernde Profi reihte Eskapade an Eskapade und hält mit 130.000 Euro noch immer Herthas Strafenrekord. Er verlor mehrmals seinen Führerschein, sein Auftritt auf der Weihnachtsfeier 2002 in einem weißen Pelzmantel ist ebenso legendär wie sein "Tor des Jahres" 2000. Nach einem Gegentreffer im Spiel gegen den 1. FC Köln im September traf Alves direkt aus dem Mittelkreis aus 52 Metern ins Tor zum zwischenzeitlichen 1:2. Insgesamt erzielte er in 81 Spielen für die Berliner 25 Tore.

Nach seiner Berliner Zeit hatte Alves, für den die Hertha die Rekordablöse von umgerechnet 7,5 Millionen Euro nach Belo Horizonte überwiesen hatte, nicht mehr viel Glück als Profi. In Brasilien wechselte er oft den Klub, ohne jedoch bei einem von ihnen an frühere Erfolge anknüpfen zu können. Auch die Hertha hatte eine Hilfsaktion für ihren ehemaligen Spieler gestartet. Unter dem Motto "Herthaner helfen Alex" sollte die Original-Medaille der ARD-Sportschau für sein "Tor des Monats", das später "Tor des Jahres" wurde, versteigert werden. Alves hatte sie in Berlin gelassen. (sid/APA, 14.11.2012)