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Die Nummer sechs der Welt, Tomas Berdych, führt Tschechien im Finale gegen Spanien an.

Foto:Christophe Ena/AP/dapd

Prag - Nach den Abschlussturnieren von WTA und ATP sowie dem Fed-Cup-Finale steht nur noch ein großer Tennistitel 2012 zur Vergabe an. Von Freitag bis Sonntag wollen es die Tschechen in der O2-Arena von Prag im 100. Daviscup-Endspiel ihren Landsfrauen nachmachen und ein historisches Double fixieren. Tomas Berdych und Co haben nur ein Problem: Finalgegner Spanien.

Es ist eine Wiederholung des Titelkampfs von 2009, als Spanien schon nach dem zweiten Tag - allerdings zu Hause auf Sand in Barcelona - uneinholbar 3:0 in Führung lag. Die Spanier müssen jedoch im Kampf um den sechsten Titel ohne Superstar Rafael Nadal auskommen. Auf dem Weg nach Prag kam der Titelverteidiger gut ohne Nadal aus: 5:0 über Kasachstan, 4:1 im Viertelfinale über Österreich, 3:1 über die USA.

Mit David Ferrer, Nicolas Almagro und den Doppelspezialisten Marcel Granollers / Marc Lopez haben die Spanier die Abwesenheit des elffachen Major-Siegers, der wegen seiner Knieverletzung seit Wimbledon pausiert, verschmerzt. Die Hauptfrage in Prag gilt daher dem Belag. Denn der Novacrylic Ultracushion soll sehr schnell werden.

Der Weltranglisten-Sechste Tomas Berdych - wie Ferrer kürzlich noch beim ATP-Tour-Finale in London im Einsatz - und Radek Stepanek hoffen neben dem Heimvorteil darauf, dass man ihnen einen möglichst flotten Boden verlegt. "Es ist großartig, wieder in einem Finale zu stehen", sagt der 33-jährige Stepanek, der 2007 wieder ins Team zurückgekehrt ist. " Seither träume ich vom Daviscup-Titel. Als wir vor drei Jahren in Barcelona verloren haben, war es das beste Team aller Zeiten auf Sand mit Nadal", erinnert sich Stepanek. "Dieses Mal stehen die Chancen anders."

Ferrer hat sich daran gewöhnt, vom spanischen Daviscup-Kapitän Alex Corretja als Nummer 1 nominiert zu werden. "Das macht mir nichts aus", sagte der Weltranglisten-Fünfte. Für die Tschechen, deren Kapitän Jaroslav Navratil auch Lukas Rosol und Ivo Minar nominierte, geht es um den ersten Titel seit 1980, damals noch als Tschechoslowakei.

Für Tschechiens Tennis-Fans sind es jedenfalls aufregende Wochen. Zwei Wochen nach dem neuerlichen Fed-Cup-Titel durch Petra Kvitova und Co soll am gleichen Schauplatz der zweite Titel in dieser Weltsportart her. Allerdings spricht auch die Statistik für Spanien, das im Head-to-Head (inklusive Tschechoslowakei) mit 4:2 führt und die vergangenen drei Duelle gewann. (APA, red, DER STANDARD 14.11.2012)