Todd Bradley ist vom Surface RT nicht beeindruckt.

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Der Vizepräsident von Hewlett-Packards Personal Systems Group und Chef der PC-Abteilung, Todd Bradley, hat sich in einem Interview gegenüber CITEworld zum eigenen Geschäft, den mobilen Plänen des Unternehmens und auch zu Microsofts Surface-Tablet geäußert. Dabei findet er nicht unbedingt die nettesten Worte für das Pad mit Tastaturcover und sieht darin auch keine Bedrohung für eigene Produkte.

"Würde es kaum als Konkurrenz bezeichnen"

"Die Presse hat daraus ein größeres Ding gemacht als die restliche Welt", beurteilt Bradley den Stand der Dinge. "Ich würde das Surface kaum als Konkurrenz bezeichnen. Es ist nur sehr eingeschränkt verfügbar", so der Manager, der auch darauf anspielt, dass es in den ganzen USA lediglich 30 Microsoft Stores gibt. Auch in technischer Hinsicht kritisiert er das Tablet. "Wenn man es benutzt, wirkt es oft langsam und unfertig."

Consumer-Geräte nicht vor 2013

HP wird selbst frühestens im nächsten Jahr Windows-Tablets für den Consumer-Bereich veröffentlichen. Heuer möchte man mit Convertibles wie dem ElitePad bei Business-Kundschaft punkten. Auch die Windows 8-Adaption für ARM-Prozessoren, genannt Windows RT, sorgte bei dem langjährigen Partner von Microsoft offenbar für wenig Begeisterung. Die Pläne, ein Tablet mit dem System zu veröffentlichen, wurden mittlerweile eingestampft.

Mehr hält man dafür von Windows 8. Man denkt, dass das neue Betriebssystem doch einige Kunden ansprechen sollte und ein Touchscreen für viele Nutzungsszenarien Sinn ergibt. Dass Tablets und Convertibles in absehbarer Zeit den PC-Markt überholen könnten, glaubt man jedoch nicht.

"Holen langsam auf"

Man hat, so Bradley, aus dem TouchPad-Debakel gelernt. "Als jemand, der den Consumer-Markt sehr gut versteht, sage ich, dass unsere Entscheidung, unser WebOS-Business zu schließen, unserer Tablet-Entwicklung eine ziemliche Verspätung beschert hat. Wir holen aber langsam mit Tablets und Convertibles auf." (red, derStandard.at, 23.11.2012)