Islamabad - In Pakistan ist ein Mann wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt worden. Der Mittzwanziger war bereits im März letzten Jahres festgenommen worden, weil er angeblich den Propheten Mohammed verunglimpft hatte, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Erstmals seit dem Fall der Christin Asia Bibi verhängten Richter in Pakistan damit wieder die Todesstrafe wegen Gotteslästerung. Bibis Fall hatte 2010 weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Auch ihr wird vorgeworfen, sich abfällig über den Propheten Mohammed geäußert zu haben. Die Landarbeiterin wurde im November 2010 zum Tode verurteilt und sitzt seither in Haft.

Zwar wurde in Pakistan bisher kein Todesurteil wegen Blasphemie vollstreckt, mehrere Angeklagte wurden aber nach ihrer Freilassung gelyncht. In seiner jetzigen Form wurde das Blasphemie-Gesetz 1986 vom Militärdiktator Muhammad Zia ul-Haq eingeführt. Islamisten laufen Sturm gegen eine Änderung des Gesetzes, das sie für gottgemacht halten. (APA, 15.11.2012)