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Ein Foto vom wenige Tagen alten Koregan Quintanilla im November 2002.

Foto: Arlington Fire Department/AP/dapd

Im November 2002 fand der Berufsfeuerwehrmann Wesley Keck aus Arlington, Texas, vor der Feuerwache eine Babytrage mit einem wenige Tage alten Säugling. Am Donnerstag erfüllte sich der sehnlichste Wunsch des damals ausgesetzten Koregan Quintanilla: Zum zehnten Geburtstag lernte er seinen damaligen Retter kennen.

Keck empfing den Buben unter großem Medieninteresse in der Feuerwehrstation und war sichtlich gerührt. "Dabei habe ich nichts Besonderes gemacht. Ich war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort", sagte Keck, ehe er mit dem Zehnjährigen eine Fahrt im Feuerwehrwagen unternahm.


Foto: Tony Gutierrez/AP/dapd

"Ich musste damals zweimal hinsehen", erinnerte sich Keck an den nebligen Tag im Herbst 2002, "dann sagte ich den Kollegen, dass uns jemand ein Geschenk hinterlassen hat. Ich habe selbst vier Kinder, und mehrere Feuerwehrmänner hier sind Väter. Wir wussten, was zu tun war."

Koregans Adoptivmutter, Rebecca Quintanilla, fädelte das Wiedersehen ein. Als ein Lehrer fragte, welchen Ort die Schüler lieber als jeden anderen auf der Welt besuchen würden, antwortete Koregan: "Meine Feuerwehrstation". Der Bub wusste immer, dass er adoptiert worden war und verbrachte in den vergangenen Jahren immer wieder Zeit damit, sich die TV-Berichte von damals anzuschauen.

Baby Moses law

Wie in den meisten US-Bundesstaaten gibt es in Texas ein "Safe-haven law", auch bekannt als "Baby Moses law". Das erlaubt es Müttern oder Eltern, gesunde Säuglinge bis zu 60 Tage nach ihrer Geburt anonym und ohne rechtliche Konsequenzen an einer Feuerwache oder einem Krankenhaus zu hinterlassen.

"Ich bin dankbar, dass es dieses Gesetz gibt, sagte Rebecca Quintanilla, Adoptivmutter von vier weiteren Kindern, gegenüber einem Reporter der Nachrichtenagentur AP, "denn es gibt viele Frauen, die in dieser Situation verängstigt sind und nicht wissen, was sie tun sollen." (red, derStandard.at, 16.11.2012)