Frankfurt am Main - Die europäischen Leitbörsen haben sich mit klaren Kursverlusten ins Wochenende verabschiedet. Der Euro-Stoxx-50 schloss am Freitag um 34,45 Einheiten oder 1,40 Prozent schwächer auf 2.427,32 Zähler. Auch der DAX gab verlor deutlich an Terrain und schloss um 1,32 Prozent auf 6.950,53 Punkte ab und fiel damit erstmals seit Anfang September wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 7.000 Einheiten. Auf Wochensicht hat der deutsche Leitindex damit fast drei Prozent eingebüßt.

Gründe für die derzeit trübe Stimmung am Markt gab es zu Wochenschluss einige. Neben anhaltenden Sorgen um Griechenland drückten zunächst schwache Daten aus der Eurozone auf die Notierungen, hieß es. Im September hat die Leistungsbilanz des Währungsraums ihren Überschuss drastisch auf plus 0,8 Mrd. Euro verringert, nachdem im August noch ein Plus von 10,9 Mrd. Euro zu Buche stand.

Am Nachmittag kamen schwache Daten aus den USA hinzu. Wegen Hurrikan "Sandy" ist dort die Industrieproduktion gegenüber dem Vormonat überraschend zurückgegangen. Überdies hält jenseits des Atlantiks die Unsicherheit rund um die Fiskalklippe weiter an. Schließlich sorge auch der neu aufflammende Nahostkonflikt für Verunsicherung, kommentierten Marktteilnehmer.

Technologiewerte in der Gewinnzone

In der Gewinnzone konnten sich Technologiewerte halten. Dementsprechend führten ASML Holdings (plus 0,91 Prozent auf 42,605 Euro) die Liste der wenigen Kursgewinner im Euro-Stoxx-50 an. Auch SAP schlossen um 0,29 Prozent höher bei 55,51 Euro.

Finanztitel waren dagegen verstärkt am unteren Ende der Kurstafel zu finden. So zählten Deutsche Bank (minus 3,76 Prozent auf 32,155 Euro), UniCredit (minus 3,29 Prozent auf 3,354 Euro) und Intesa Sanpaolo (minus 3,19 Prozent auf 1,185 Euro) zu den größten Verlierern. Auch Versicherer wie AXA (minus 1,79 Prozent) und Allianz (minus 2,43 Prozent) gingen im roten Bereich ins Wochenende.

Neue Nachrichten kamen aus der Automobilbranche. Daimler weitet seine Zusammenarbeit mit dem russischen Lkw-Bauer Kamaz aus. Die beiden Partner vereinbarten ein umfangreiches Lieferabkommen über Motoren und Achsen. Die Papiere gaben 0,67 Prozent auf 35,385 Euro ab.

Auch Fiat schlossen um 1,06 Prozent leichter bei 3,346 Euro. Medienberichten zufolge wird die Fusion zwischen dem italienischen Autobauer und seinem US-Partner Chrysler bis Ende 2014 erfolgen. Fiat hält bereits einen Chrysler-Anteil von 61,8 Prozent.

Zahlen kamen indessen von Henkel. Der Konsumgüterkonzern konnte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten erfüllen, die mittelfristigen Ziele des Unternehmens hätten jedoch enttäuscht, kommentierten Analysten die Ergebnisse. Auch die Anleger zeigten sich nicht überzeugt - Henkel sackten um 4,65 Prozent auf 58,41 Euro ab. (APA, 16.11.2012)