Bild nicht mehr verfügbar.

Luca di Montezemolo unterstützt Premier Mario Monti.

Foto: REUTERS/Remo Casilli

Ein Jahr nach seinem Amtsantritt mehren sich in Italien die Stimmen derer, die Mario Monti auch in der nächsten Legislaturperiode als Premier wünschen. Dazu gehört die neue Bewegung Italia Futura von Ferrari-Chef Luca di Montezemolo, die am Wochenende in Rom aus der Taufe gehoben wurde. "Wir wollen Monti die Wählerbasis verschaffen, die er benötigt", erklärte der Unternehmer unter dem Beifall von 6000 Sympathisanten. "Wir wollen das Land in die dritte Republik führen, ihm wieder internationale Glaubwürdigkeit verschaffen", kündigte Montezemolo an. Die neue Bewegung präsentierte sich als Zentrumsunion mit katholischem Akzent.

Monti wollte sich zu einer möglichen zweiten Amtszeit nicht äußern, die sowohl von Berlusconis PDL auch auch vom Partito Democratico abgelehnt wird. Berlusconi hatte dem Premier erst vor wenigen Tagen mit einem Misstrauensvotum gedroht.

Neues Wahlrecht

Anlass dazu bot die Entscheidung des Kabinetts, die Regionalwahlen im Latium und in der Lombardei im Februar abzuhalten. Belusconis Partei will aber eine Zusammenlegung mit den Parlamentswahlen, was Präsident Giorgio Napolitano nicht ausschließt. Als wahrscheinlicher Wahltermin gilt nun der 10. März 2013.

Voraussetzung ist jedoch ein neues Wahlrecht. Der Streit der Parteien in dieser Sache dauert seit vergangenem März an. Vor allem der Mehrheitsbonus für die stimmenstärkste Partei ist und bleibt heftig umstritten.

Monti stellte sich zum ersten Jahrestag seines Amtsantritts derweil ein positives Zeugnis aus: "Ohne unseren rigiden Sparkurs gäbe es heute wohl keine Eurozone mehr. Italien befindet sich auf dem Weg der Veränderung und kann zuversichtlich in die Zukunft blicken." (Gerhard Mumelter, DER STANDARD, 19.11.2012)