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François Fillon, der ehemalige Premierminister, denkt, er hat die Wahl zum Parteivorsitzenden der konservativen UMP gewonnen. Es gibt allerdings ein Problem ...

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... sein Herausforderer Jean-François Copé glaubt das auch. Wer tatsächlich den Vorsitz der Partei übernehmen wird ist nicht klar.

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Paris - Die beiden Bewerber um den Parteivorsitz der konservativen französischen Partei UMP haben sich jeweils zum Sieger der Wahl vom Sonntag erklärt. Generalsekretär Jean-François Copé sagte am Abend, die Mehrheit der Mitglieder habe sich für ihn ausgesprochen. Der ehemalige Regierungschef François Fillon erklärte seinerseits, er habe die Wahl mit 224 Stimmen Vorsprung vor Copé gewonnen. Der Abgeordnete Bernard Debré, der Fillon unterstützt, hatte zuvor von "Anomalien" bei der Abstimmung gesprochen. Daher werde das Ergebnis in mehreren Départements angefochten.

300.000 Parteimitglieder zur Wahl aufgerufen

Die rund 300.000 Mitglieder der Partei von Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy waren am Sonntag zwischen 09.00 und 18.00 Uhr zur Wahl des neuen Vorsitzenden aufgerufen. Dafür waren in ganz Frankreich fast 650 Wahllokale eingerichtet worden. Der 58-jährige Fillon, der der gemäßigten Mitte der Partei angehört, galt als Favorit. Der zehn Jahre jüngere Copé wurde von der Parteirechten unterstützt. Beide Kandidaten haben auch Ambitionen auf eine Kandidatur für das Amt des Staatschefs. Ein Sieg bei der Abstimmung am Sonntag wäre ein erster Schritt in diese Richtung.

Juppé warnt vor Spaltung der Partei

Angesichts des Desasters bei der Urwahl hat der frühere französische Außenminister Alain Juppé vor einem Ende der Partei gewarnt. Es gehe um "die Existenz der UMP selbst", sagte der Mitbegründer der Partei am Montag dem Sender I-Télé. Die Parteimitglieder waren am Sonntag zur Wahl ihres neuen Parteichefs aufgerufen. Die beiden Bewerber, Ex-Premierminister François Fillon und UMP-Generalsekretär Jean-François Copé, erklärten sich danach zum Sieger und erhoben den Vorwurf des Wahlbetruges.

Eine parteiinterne Kommission zur Überwachung der Wahl setzte am Vormittag die Auszählung der Stimmen fort, die in der Nacht unterbrochen worden war. Juppé versicherte, die beiden Kontrahenten seien bereit, das Urteil der Wahlkommission zu akzeptieren. Er habe mit beiden gesprochen, sagte der Bürgermeister der südwestfranzösischen Großstadt Bordeaux. (APA, 19.11.2012)