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Am größten ist der Rückgang in der Hauptschule. Sie wird nach und nach von der Neuen Mittelschule abgelöst.

Grafik: APA

Wien - Die Oberstufen an den allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) sowie die Bildungsanstalten für Kindergarten (BAKIP)- bzw. Sozialpädagogik (BASOP) sind die "Boomschulen" des vergangenen Jahrzehnts. Das zeigen am Dienstag veröffentlichte Zahlen der Statistik Austria. Im Zehn-Jahres-Vergleich legten die AHS-Oberstufen von rund 76.200 auf 90.700 Schüler zu, das entspricht einem Plus von 19,1 Prozent. BAKIP und BASOP verzeichneten zwischen 2001/02 und 2011/12 einen Anstieg von 9.000 auf 11.100 Schüler (plus 22,9 Prozent). Insgesamt gab es im abgelaufenen Schuljahr im Vergleich zu vor zehn Jahren einen Schülerrückgang von 6,5 Prozent, das entspricht einem absoluten Minus von rund 77.000 Schülern.

Leichter Zuwachs in Volksschule

Weitere Trends: Der Schülerrückgang an den Volksschulen konnte erstmals zumindest kurzfristig gestoppt werden. 2011/12 besuchten rund 328.100 Schüler eine Volksschule, das entspricht gegenüber dem Tiefststand im Schuljahr 2010/11 einem leichten Zuwachs von rund 500 Kindern (plus 0,1 Prozent). Im Zehn-Jahres-Vergleich ging die Volksschülerzahl allerdings um über 59.000 Kinder zurück (minus 15,3 Prozent). In den nächsten vier Jahren prognostizieren die Statistiker einen erneuten Rückgang auf unter 326.000, ab 2017 kann mit einer Trendumkehr und wieder leicht ansteigenden Kinderzahlen gerechnet werden.

Am größten war der Rückgang in der Hauptschule. Spätestens 2018 sollen die Hauptschulen komplett von den NMS abgelöst werden. In den letzten zehn Jahren ging die Hauptschülerzahl von rund 265.800 auf 163.700 zurück (minus 38,4 Prozent). 2011/12 besuchten bereits rund 56.600 Schüler eine NMS - und das fast ausschließlich (zu 95,1 Prozent) an bestehenden bzw. ehemaligen Hauptschulstandorten.

Gebürtenrückgang

Dementsprechend gut gehalten hat sich die AHS-Unterstufe: Rund 109.200 Schüler bedeuten trotz Geburtenrückgangs im Zehn-Jahres-Vergleich ein Minus von 0,9 Prozent - vom Höchststand im Schuljahr 2007/08 mit rund 117.700 Schülern ist man aber weit entfernt. Laut Statistik Austria ist der rückläufige Schulbesuch an AHS-Unterstufen "allein auf den Geburtenrückgang zurückzuführen und nicht auf die Einführung der Neuen Mittelschule".

Rückgang bei BHS

Die berufsbildenden höheren Schulen (BHS) verzeichneten 2011/12 erstmals wieder einen leichten Rückgang. Mit rund 137.200 Schülern wurden dort um rund 400 Jugendliche weniger unterrichtet als im Jahr davor (minus 0,3 Prozent). Im Zehn-Jahres-Vergleich kommen sie aber trotzdem noch auf ein stattliches Plus von 8,5 Prozent, wobei der Anstieg allerdings geringer ausfällt als an AHS-Oberstufen, BAKIP und BASOP.

Stark verloren haben sowohl gegenüber dem Vorjahr (minus 4,3 Prozent) als auch im Zehn-Jahres-Vergleich (minus 8,7 Prozent) die Polytechnischen Schulen (2011/12: 18.000). Die Berufsschulen (2011/12: 134.300) haben gegenüber dem Vorjahr leicht verloren (minus 2,6 Prozent), im Zehn-Jahres-Vergleich aber leicht gewonnen (plus 2,8 Prozent). Die Sonderschulen (2011/12: 13.700) kamen auf ein Plus von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw. 3,1 Prozent gegenüber 2001/02. (APA, 20.11.2012)