Innsbruck - In einer außerordentlichen Hauptversammlung hat die von einem Wertberichtigungsbedarf in Höhe von 125 Mio. Euro im Italiengeschäft gebeutelte landeseigene Hypo Tirol Bank am Dienstag den Einzug des gesamten ausstehenden Partizipationskapitals beschlossen. "Das sind 588 Stück Hypo Tirol Bank AG Partizipationsscheine 2009 mit einem Nominale von EUR 100.000 pro Stück, insgesamt also im Nominale von EUR 58.800.000", teilte das Institut mit.

Die dafür gewährte Barabfindung werde "angemessen" berechnet und entspreche gemäß den "Bedingungen der Hypo Tirol Bank AG Partizipationsscheine 2009" dem Nominale, führte die Bank weiter aus. Ende Oktober hatte die Hypo die außerordentliche Hauptversammlung einberufen, nachdem die Europäische Kommission eine Beihilfe mit einer Kapitalzufuhr von 220 Mio. Euro genehmigt hatte - allerdings unter Auflagen.

Auflagen erfordern Konzentration auf Kernmarkt

Unter anderem wurde die Hypo verpflichtet, die Bilanzsumme auf 8 Mrd. Euro bis zum Jahr 2015 zu reduzieren. 2012 werde diese von 13,5 auf rund 10 Mrd. Euro schrumpfen. "Dies erfordert eine Konzentration auf den Kernmarkt, den Abbau der Eigenveranlagungen und einen vollständigen Rückzug aus dem Deutschland- und Italiengeschäft, mit Ausnahme von Südtirol", hatte das Bankinstitut nach der EU-Genehmigung von 4. Oktober mitgeteilt.

Weiters sehe eine Auflage vor, dass es durch den genehmigten Kapitalzuschuss zu keiner Verzerrung des Wettbewerbs komme, wofür vonseiten der Europäischen Kommission ein Treuhänder eingesetzt werde. Zudem war die Schließung der Filialen in Verona und Trient beschlossen worden. Weiters wurde das Kreditvolumen in Italien von 1,25 Mrd. Euro zu Beginn des Jahres um 250 Mio. Euro reduziert. Angestrebtes Ziel in Italien war ein Kreditvolumen von 740 Mio. Euro.

Mit der Kapitalzufuhr von 220 Mio. Euro werde die Kernkapitalquote auf 9,5 Prozent angehoben. Der millionenschwere Zuschuss werde zur Abdeckung des Verlustes im Italien Geschäft, zur Rücklösung des Partizipationskapitals und zur Stärkung der Rücklagen verwendet, erläuterte die Hypo. (APA, 20.11.2012)