Wien - Journalisten mit Migrationshintergrund sind in Österreichs Medienlandschaft nicht sehr stark vertreten. Während fast 19 Prozent der Gesamtbevölkerung 2011 Migrationshintergrund aufwiesen, sind es unter den Journalisten in den "Mainstream-Medien" laut einer - allerdings nicht repräsentativen - Umfrage der Medien-Servicestelle "Neue Österreicher/innen" (MSNÖ) nur fünf Prozent. Überproportional stark vertreten sind dabei gebürtige Deutsche, nach Serben oder Türken muss man hingegen lange suchen.

2,7 Prozent der Gesamtbevölkerung sind deutscher Herkunft, unter den Journalisten sind es drei Prozent, in mehr als der Hälfte der befragten Redaktionen arbeitet zumindest ein Deutscher. Bei Serben und Türken sind es nur jeweils 0,1 Prozent, obwohl sie grundsätzlich auf Rang zwei und drei beim Anteil an der Gesamtbevölkerung liegen. 10,6 Prozent der Journalisten haben laut der Umfrage internationale Wurzeln, sind also entweder selbst im Ausland geboren oder haben mindestens einen im Ausland geborenen Elternteil. Auch hier ist die Gruppe der Deutschen deutlich stärker vertreten als Angehörige anderer Länder.

Für die Erhebung wurden 47 Medien, darunter zwölf Tageszeitungen, sieben Magazine, 14 Radio- und drei TV-Stationen kontaktiert. 37 davon lieferten verwendbare Informationen über 1.716 Redakteure, darunter etwa 200 freie Mitarbeiter. (APA, 21.11.2012)