Wien - Die Gewerkschaft erhöht bei den laufenden Handel-KV-Verhandlungen den Druck auf die Arbeitgeberseite. Der Bundesvorstand der GPA-djp, Wolfgang Katzian, hat am Donnerstag in einer einstimmig beschlossenen Resolution seine Unterstützung für die Gehaltsforderungen der Angestellten im Handel ausgedrückt und die Arbeitgebervertreter aufgefordert, "endlich ein faires Angebot" auf den Verhandlungstisch zu legen. "Die GPA-djp steht geschlossen hinter den berechtigten Gehaltsforderungen der Angestellten im Handel", betont der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus und Papier (GPA-djp) am Donnerstag in einer Presseaussendung.

Sollte es in der nächsten und offiziell letzten Verhandlungsrunde am kommenden Dienstag erneut keinen KV-Abschluss geben, "werden wir unser betriebsrätliches und gewerkschaftliches Verhandlungsteam der GPA-djp mit den nötigen Vollmachten zur Durchsetzung der berechtigten Forderungen ausstatten und mit entsprechenden Maßnahmen unterstützen", kündigt Katzian an.

Keine Einigung

Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter haben sich wie berichtet am Dienstag auch in der vierten Kollektivvertragsrunde für die Angestellten und Lehrlinge im Handel nicht einigen können. Die Gewerkschaft beharrte auf ihrer ursprünglichen Forderung von 3,55 Prozent für Beschäftigte, die bis 2.100 Euro verdienen und 3,45 Prozent für jene, die darüber liegen - mindestens jedoch 50 Euro. Die Arbeitgeber haben eine Gehaltserhöhung von 2,65 Prozent geboten. Für Berufseinsteiger in den ersten drei Jahren wurden 3,7 Prozent geboten, für Lehrlinge 3 Prozent.

"Es ist höchste Zeit, dass die mehr als 500.000 Handelsangestellten in Österreich Klarheit über die Höhe ihrer zukünftigen Gehälter bekommen", betont Katzian. Dank der Arbeit der Handelsangestellten seien in alleine in den großen Kapitalgesellschaften des Handels wieder ordentliche betriebswirtschaftliche Erlöse, Dividendenausschüttungen in der Höhe von 700 Mio. Euro, und satte Gewinne erreicht worden.

Auch im ablaufenden Geschäftsjahr gebe es im Handel in Österreich gute Ergebnisse an die Angestellten zu verteilen, von denen immer größte Flexibilität und maximaler Einsatz gefordert werde. Mieten und Energiekosten würden steigen und auch für Lebensmittel müsse immer mehr bezahlt werden. "Die Abgeltung der Inflation in Form eines Gehaltsabschlusses, der die reale Kaufkraft aller im Handel Beschäftigten stärkt, ist also unverzichtbar", betont Katzian. (APA, 22.11.2012)