Der elfte Monat, der November, er lädt ein zur Lakonie: "november ein blatt / fällt naturlyrisch / natürlich jedes mal / irgendwohin nieder / schreibt das natürlich / jedes mal irgendwer / naturlyrischer wieder / und wieder natürlich / gibt ja sonst nix".

So formuliert es Literatin Barbara Hundegger in ihrem poetologisch gespickten Gedichtband schreibennichtschreiben (Skarabaeus-Verlag). Welches Gewicht welkes Laub in den Texten der Preisträgerinnen und Preisträger des zehnten Feldkircher Lyrikpreises hat, wird sich am Samstagabend weisen: Erst da werden die Gewinner genannt werden.

Der Vorabend der Feierlichkeiten dient denn auch der Verortung gebundener Rede in der Gegenwart. Vortrefflich passt dabei die Lesung Barbara Hundeggers, einer der markantesten Stimmen zeitgemäßer Dichtung, aus obengenanntem Werk in diesen Absichtsrahmen.

Flankiert wird Hundeggers Lesung von einem Vortrag des Germanisten Mario Andreotti) mit anschließender Diskussion, an der auch Hundegger sowie der Autor und Verleger Günter Vallaster teilnehmen. Letzterer präsentiert hernach auch sein gemeinsam mit Jörg Piringer betreutes (Buch-)Projekt A Global Visuage.

Auch der zweite Abend wird recht bunt: Die wackeren Organisatoren des Feldkircher Lyrikpreises beschenken nämlich auch sich selbst und den Moderator Gerhard Ruiss mit einem Besuch aller bisherigen Gekürten - darunter auch Händl Klaus.

Zuvor (um 18 Uhr) heißt es aber Tanz die Lyrik! Aleksandra Vohl nimmt den "Versfuß" wörtlich und versieht Gedichte von Vorarlberger Schreibenden mit Moves. Schließlich und endlich heißt's Glückwunsch, wenn denn die drei Preisträger sowie die beiden Sonderpreisträger kundgetan werden. (pen, DER STANDARD, 23.11.2012)