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In diesem Fall lässt Dietrich Mateschitz einmal anderen den Vortritt.

Foto: APA/Gindl

Salzburg - Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz erhofft sich neben dem anhaltenden Erfolg seines Formel-1-Teams durch die neuerlichen Umstrukturierungen endlich auch im Fußball Nachhaltigkeit. Die Arbeit von Sportdirektor Ralf Rangnick entspreche jedenfalls seinen Vorstellungen.

"Das wollten wir immer, aber mit den falschen Leuten können Sie keine Kontinuität aufbauen. Ich bin mir relativ sicher, dass es diesmal passt, und ich hoffe, dass es auch so sein wird", sagte Mateschitz im Interview mit den "Salzburger Nachrichten" (Samstag-Ausgabe). In der Vergangenheit sei man bei der Auswahl des Fußball-Führungspersonals "zu blauäugig und zu naiv" gewesen, so Mateschitz.

Den ausbleibenden internationalen Erfolg seiner Fußballer begründet er mit der Schwäche der heimischen Liga. "Ein Problem des österreichischen Fußballs ist, dass die Liga nicht stark genug ist. Selbst wenn man in Österreich Meister wird, werden einem, wenn man dann international spielt, die Grenzen umso klarer aufgezeigt." Salzburg werde aber auch in Zukunft "alle Möglichkeiten" haben, um sich auch international zu behaupten.

Die aktuelle Malaise seines Eishockey-Teams, dass in der EBEL derzeit nur Platz zehn belegt, will Mateschitz nicht überbewerten, deshalb gibt er der Mannschaft und Trainer Pierre Page noch Zeit. "Jeder Klub hat seine Zyklen. Die Eishockeymannschaft befindet sich gerade in einer Talfahrt, und wir wissen die Gründe. Die Probleme sind lösbar, bis zum Playoff ist noch Zeit, und das Team bekommt seine Chance, sich da selbst wieder herauszuarbeiten. Das werden sie auch schaffen", meinte Mateschitz.

In der Formel 1 dagegen läuft alles beinahe wie geschmiert. Der dritte WM-Konstrukteurstitel ist bereits eingefahren, insofern sei man das beste Team. Den ebenfalls dritten Fahrertitel von Sebastian Vettel könne nur noch ausgesprochenes Pech verhindern. Der Deutsche sei neben WM-Kontrahent Fernando Alonso und Lewis Hamilton "einer der drei besten Fahrer", so der Red-Bull-Boss. "Er ist der Jüngste von den Dreien und hat sicherlich noch weiteres Entwicklungspotenzial. Vielleicht ist er von seinem Speed her nahe am Zenit, aber an Erfahrung kann er sicher noch dazugewinnen."

Die immer wieder auftauchende Wechselgerüchte zu Ferrari beunruhigen ihn nicht. "Sebastian hat mit uns nicht nur Verträge, sondern uns verbinden auch Loyalität und Freundschaft. Was nicht ausschließt, dass er Angebote von anderen Teams bekommt." Das sei legitim.

Ein etwaiger Abschied von Vettel wäre jedenfalls zu verschmerzen. "Und wenn es jemals so sein sollte, wünschen wir ihm alles Gute, und dann würde halt Alonso oder Hamilton für uns fahren. Es geht letztlich um Sport, und da ist nur wichtig, dass es spannend bleibt." (APA/red - 24.11. 2012)