Pristina - Der kosovarische Ministerpräsident Hashim Thaci hat am Montag die EU-Rechtsstaatsmission EULEX wegen der Festnahme des Kriegsverbrechen angeklagten früheren Verkehrsministers Ratmir Limaj und drei weiterer Personen heftig kritisiert. "Dies ist unfair, es ist eine Schande und Ungerechtigkeit", sagte Thaci bei einer Feierlichkeit in Prishtina anlässlich des Tages der kosovarischen Sicherheitskräfte FSK.

Niemand, auch nicht die EULEX, dürfe in der Dunkelheit der Nacht den Freiheitskämpfer Fatmir Limaj und seine Kameraden festnehmen, so Thaci. Es würde sich um die größte Beleidigung handeln. "Wir sind ein souveräner Staat, haben unsere Verfassung und Gesetze", hob der Regierungschef laut Medienberichten in Prishtina ferner hervor.

Limaj und drei mitangeklagte ehemalige Angehörige der "Befreiungsarmee" (UCK) werden sich wegen Kriegsverbrechen in einem UCK-Gefängnis in der Ortschafts Kleqka (serbisch: Klecka) während des Kosovo-Krieges (1998-99) zu vereidigen haben. Alle vier wurden in der Nacht auf Sonntag mit einer 30-tägigen Untersuchungshaft belegt. Es geht um ein wiederholtes Gerichtsverfahren, nachdem die Angeklagten im Mai aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurden. (APA, 26.11.2012)