Frankfurt am Main - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag mit leichten Kursaufschlägen auf die Einigung auf weitere Finanzspritzen für Griechenland reagiert. Die internationalen Geldgeber hatten sich nach wochenlangem Gefeilsche auf die Auszahlung von neuen Milliardenkrediten verständigt. Zum Handelsschluss stand der DAX 0,55 Prozent höher bei 7.332,33 Punkten. Dass das Kursplus nicht stärker ausfiel, begründeten Händler mit der etwas schwächer gestarteten Wall Street. Für den MDAX ging es um 0,54 Prozent auf 11.432,81 Punkte nach oben, und der TecDAX kletterte um 0,82 Prozent auf 836,82 Punkte. Der Kurs des Euro profitierte von den Griechenland-Entschlüssen nur temporär, nachdem er in der Nacht zum Dienstag kurzzeitig die Marke von 1,30 US-Dollar übersprungen hatte.

Marktstratege Ishad Siddiqi von ETC Capital sprach von einer Erleichterung am Aktienmarkt, wenngleich die Ergebnisse der Griechenland-Verhandlungen weitgehend eingepreist gewesen seien. Allerdings mache sich das Gefühl breit, dass dem angeschlagenen Land vorerst nur Zeit erkauft worden sei.

Bankenwerte reagierten auf die neuen Hilfsmaßnahmen für Athen positiv. So zählten die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank mit einem Plus von 2,32 respektive 1,71 Prozent zu den größten Gewinnern im DAX. Ganze vorne im Leitindex waren die Anteilsscheine des Gesundheitskonzerns Fresenius und dessen Tochter Fresenius Medical Care (FMC), die sich nach Kurszielanhebungen um 2,94 und 2,81 Prozent verteuerten. Die Lufthansa-Aktien verzeichneten als zweitschwächster DAX-Wert ein Minus von 0,69 Prozent, nachdem sie am Vortag noch an der DAX-Spitze gestanden hatten.

Im MDAX ging es für die Titel von GSW Immobilien und Deutsche Wohnen nach einem positiven Analystenkommentar um 3,56 beziehungsweise 2,30 Prozent nach oben. Die Papiere von MAN verloren indes nach eher schwachen Daten zum europäischen Nutzfahrzeugmarkt 0,40 Prozent. Im TecDAX legten die Papiere von Nordex nach einem Großauftrag für Windparks in Südafrika um 3,39 Prozent zu. Im frühen Geschäft hatte das Kursplus zeitweise rund sechs Prozent betragen. Laut Analyst Christoph Rodler von Warburg Research dürfte es Nordex nun gelingen, beim Auftragseingang 2012 den oberen Bereich der angepeilten Spanne von 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro zu erreichen. (APA, 27.11.2012)