Innsbruck - Eine gestrichene Passage eines Interviews mit Umweltlandesrat Thomas Pupp in der Landeszeitung hat am Mittwoch für Disharmonie in der Tiroler Koalitionsregierung aus ÖVP und SPÖ gesorgt. LHStv. Gerhard Reheis übte scharfe Kritik daran, dass die Aussagen Pupps zum Thema "Tempo 100" auf der Autobahn "auf Zuruf" vom Büro des Landeshauptmannes Günther Platter gestrichen wurden. 

"Die Landeszeitung ist nicht Herrn Platters Hauspostille", betonte Reheis und verlangte Aufklärung. "Es kann nicht so sein, dass Aussagen der zuständigen Regierungsmitglieder aus der Landeszeitung verschwinden müssen, nur weil sie dem Herrn Landeshauptmann nicht in den Kram passen", argumentierte Reheis. Ein Landesrat müsse in seiner Sache sprechen dürfen, denn die Landeszeitung soll schließlich Tirol repräsentieren. 

Laut einem Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Mittwochausgabe) hat eine Aussage des Umweltlandesrates dem Landeshauptmann die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Pupp habe sich in dem Interview einmal mehr im Zusammenhang mit dem neuerlichen Anlauf für das sektorale Fahrverbot, das vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) im Dezember 2011 neuerlich gekippt worden war, für einen permanenten Lufthunderter ausgesprochen. Das lehnt Platter aber kategorisch ab. 

Die Aussagen Pupps seien nicht Regierungslinie, hieß es aus Platters Büro gegenüber der "TT". Daher seien sie nachträglich gestrichen worden. (APA, 28.11.2012)