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Die Bayern genießen Heimvorteil.

Foto: Reuters/Bensch

München - Der große Schlager der deutschen Fußball-Bundesliga könnte schon vor dem Ende der Hinrunde die Vorentscheidung im Titelrennen bringen. Sollte der FC Bayern am Samstag (18.30 Uhr) einen Heimsieg über Borussia Dortmund einfahren, würde der Vorsprung des Rekordmeisters auf den Titelverteidiger auf fast schon uneinholbare 14 Punkte anwachsen.

Dementsprechend motiviert gehen David Alaba und Co. in die Partie. "Das ist eine Partie wie ein großes Champions-League-Spiel", sagte Kapitän Philipp Lahm. Trainer Jupp Heynckes erwartet ein "intensives Spiel", in dem "kleine Details entscheidend sein werden".

71.000 Zuschauer können hautnah dabei sein - in über 200 Ländern weltweit werden Live-Bilder ausgestrahlt. Und die Münchner wollen sich vom Rivalen nicht schon wieder "auf die Bretter schicken" lassen, wie BVB-Chef Hans-Joachim Watzke in Erinnerung an die letzten Dortmunder K.o.-Hiebe angemerkt hatte. Tabelle hin oder her, "es geht darum zu zeigen, wer die Nummer eins im deutschen Fußball ist", erklärte Manuel Neuer, Bayerns Torwart mit Schalke-Vergangenheit.

"Die spielen ihre ganz eigene Saison"

Eigentlich ist diese Frage schon vor der 15. Runde geklärt. "Die Bayern sind das Maß aller Dinge. Die spielen ihre ganz eigene Saison", bemerkte BVB-Coach Jürgen Klopp. Ob die Borussen den Titel-Hattrick schon abgeschrieben haben, "interessiert mich nicht", bemerkte Lahm. "Die Dortmunder kommen aber sicherlich nicht nach München, um die drei Punkte einfach herzuschenken." Man dürfe nicht zu früh jubeln, warnte der Münchner Kapitän: "Wir können erst feiern, wenn wir am Ende der Saison auf dem Rathausbalkon stehen."

Die schwarz-gelben Jubelfeiern, die vier Liga-Pleiten in Folge und das demütigende 2:5 im DFB-Cupfinale - diese Ohrfeigen schmerzen die Münchner immer noch. Man habe genug auf den "Sack bekommen", erklärte Thomas Müller: "Wenn dich einer mit fünf Pflichtspielniederlagen zur Weißglut reizt, wäre es schon eine Genugtuung zu gewinnen", sagte der DFB-Nationalspieler. "Ich glaube, das Spiel ist sehr wichtig für beide Mannschaften - vielleicht noch mehr für uns", sagte Franck Ribery, dessen Kollegen Arjen Robben wegen einer Muskelverletzung weiterhin ausfällt. Dafür kehrt Bastian Schweinsteiger wieder in die Mannschaft zurück.

Die Dortmunder müssen unbedingt gewinnen, wenn sie die Bayern nicht nur noch mit dem Fernrohr in der Tabelle erkennen wollen. "Wir müssen nachholen, was wir gegen Düsseldorf liegen gelassen haben", erklärte Mats Hummels. Der deutsche Teamspieler mit Bayern-Vergangenheit dürfte im Gegensatz zum 1:1 gegen die Fortuna ebenso wieder dabei sein wie Mario Götze, im November 2011 Schütze des Dortmunder 1:0-Siegtores in München.

Fraglich ist der Einsatz von Ilkay Gündogan im Mittelfeld. "Die Herausforderung ist groß", urteilte Klopp, der aber auch an die eigene Stärke glaubt. "Wenn wir unsere absolute Qualität auf den Platz bringen, gibt es in der Bundesliga nicht viele Gegner, gegen die ich weniger gern spielen würde als gegen uns." Nur eines der letzten 21 Auswärtsspiele hat die Borussia verloren.  

Arnautovic wieder fit

 

Marko Arnautovic kehrt am Sonntag im Auswärtsspiel gegen 1899 Hoffenheim wieder in den Kader von Werder Bremen zurück. Der ÖFB-Teamspieler, der zuletzt beim 1:4 gegen Bayer Leverkusen wegen eines grippalen Infekts fehlte, dürfte so wie Sebastian Prödl in der Startformation stehen. Zlatko Junuzovic fehlt wegen einer Sperre.

Gleiches gilt für Julian Baumgartlinger im Heimspiel gegen Hannover, sein Mainzer Clubkollege Andreas Ivanschitz dürfte trotz einer Blessur am linken Fuß fit werden. In Gelsenkirchen kommt es zum direkten Duell zwischen Christian Fuchs (Schalke) und Martin Stranzl (Mönchengladbach), Martin Harnik und Raphael Holzhauser gastieren mit Stuttgart in Fürth. Beim Spiel Wolfsburg - Hamburger SV ist sowohl für Emanuel Pogatetz als auch Paul Scharner die Ersatzbank reserviert. (APA; 30.11.2012)