Wien - Der neue Eigentümer der Drogerie-Kette Schlecker Österreich (heute: Dayli), Investor Rudolf Haberleitner, will sich nun den deutschen Markt vornehmen. Bis Ende 2013 will er 600 Ex-Schlecker-Filialen mieten und zu "Tante-Emma-Läden" umbauen, 484 davon habe er sich "schon gesichert", erzählt Haberleitner dem Standard, nachdem sein Plan in Deutschland bekannt wurde.

Insgesamt wolle er damit 3000 Arbeitsplätze in Deutschland schaffen; als Geschäftsführer helfen soll ihm dabei ein deutscher Ex-Rewe-Vorstand, der auch selbst in das Unternehmen investieren wolle, dessen Vertrag aber noch nicht unterschrieben sei.

In den nächsten drei Jahren seien 60 Mio. Euro an Investitionen geplant - wobei Haberleitner das Faktum, dass er mit 50 Prozent Novomatic-Gründer Johann Graf als Finanzinvestor an Bord holen konnte, wohl recht zu pass kommt.

"Genug Geld"

Haberleitner, der dem Masseverwalter im Sommer 1350 Schlecker-Filialen abgekauft hat, zur Finanzierung seiner Expansionspläne: "Wir haben genug Geld und keine Schulden. Wir übernehmen geschlossene Filialen, die mit der nötigen Einrichtung ausgestattet sind, und wir brauchen nur Verträge mit den Vermietern zu schließen. Vom Masseverwalter müssen wir nur das Lager kaufen."

Auch die weiteren Ausbaupläne für seine Kette, die er als "echten Nahversorger" bezeichnet, sind ambitioniert: Nach 45 Filialen in Slowenien, Tschechien und der Slowakei im kommenden Jahr peilt Haberleitner, der sich selbst als "erfahrener Sanierer" bezeichnet, 2014 " Rest-Jugoslawien" an. Im Jahr darauf will er Dayli nach Rumänien, Bulgarien, ins Baltikum und in die Schweiz bringen. Die dortige Konkurrenz, die Supermarktkette Migros als größter Schweizer Detailhändler, schreckt ihn nicht, weil sie keine Konkurrenz sei. Migros sei doch eher "ein Fernversorger".

2016 will der Dayli-Gründer dann in die Ukraine expandieren.(gra, DER STANDARD; 1./2.12.2012)