"Vienna herbei
Groß und Klein
Fasst euch alle an der Hand
An der Hand
Ich zeig euch den Weg
Kommt doch mit in das Bundesligaland
Wunderland
Wo Gegner mit Punkten rechnen
Müssen wir Gesetze brechen
Lupferl, Schupferl, noch ein Dupferl..." (Liedgut der Döblinger Kojoten, neu interpretiert)

St. Pölten - Die Vienna eilte tatsächlich herbei in die kalte Zentrale des Wunderlandes Niederösterreich. Zur Bimbo Binder-Promenade, an der Traisen wo ein kleiner Fußball-Tempel eingegraben steht und manch Einheimischer nicht nur eine ordentliche Frostperiode wittert, sondern auch den Meistertitel. Doch kurz bevor der Winter den Erste Liga-Fußball in den Schlaf zu wiegen begonnen hatte, wurde der First Vienna Football Club frech und entführte einen Punkt aus St. Pölten. Wer weiß, was dieser in der Endabrechnung noch wert sein wird.

Die Vienna ist insofern auch ein Gesetzesbrecher, weil sie einen schmucken Rekord der Niederösterreicher ruiniert hat: Wenn St. Pölten im Herbst mit 1:0 in Führung ging, gab es am Ende immer einen Sieg. Und zwar so oft wie für kein anderes Team in der Liga - acht Mal. Bis gestern halt. Die Gäste, auswärts heuer (und wie eigentlich jedes Jahr) immer wieder mal duckmäuserisch, wussten zu entzücken. Ob es ein Lupferl oder ein Schupferl war, das weiß freilich nur Jochen Fallmann, der Ex-St. Pöltner, der für die Vienna mit seinem Tor zur 2:1-Führung in der 57. Minute die vorzeitige Wiener Weihnachtsfeier bereits angestimmt hatte. Auf den Ausgleich musste man bis fünf Minuten vor Schluss warten. Letztendlich regierte aber die Leistungsgerechtigkeit.

Dem milden November wurde an diesem Abend ebenfalls Adieu gesagt, die tröstenden Worte zum Tag hatte nicht der Wiener Dompfarrer in der Kronen Zeitung parat, sondern der Busfahrer, der eine Handvoll Zuseher vom Stadion zum Bahnhof ausnahmsweise umsonst chauffierte. (Florian Vetter, derStandard.at, 1.12.2012)

Foto: Vetter/derstandard.at

Michael Hatz, modisch aufreizend.

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Es gab kein Entrinnen. Fünf Sekunden vor dem Ausgleich.

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Augenscheinlich der versierteste Kicker am Platz: Andreas Dober.

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Autofreies Land Niederösterreich.

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Wolfgang Knaller. 705 Bundesligaspiele absolviert. Noch Fragen?

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Zärtlich. St. Pöltens Trainer Martin Scherb.

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Kompliziert: Der Richtungswechsel.

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Der heilige Rasen.

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"Alfred Tatar" - Die Serie

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