Wien - Ein Beamter einer Polizeiinspektion in Wien-Leopoldstadt ist mit einem Misshandlungsvorwurf konfrontiert: Er soll einen Mann zu Boden geworfen und getreten haben. Nach einer Nacht in der Zelle habe der Mann selbst einen Krankenwagen gerufen und sei in ein Spital gefahren, wo mehrere Frakturen diagnostiziert wurden. Das berichtete die Gratis-Zeitung "Heute" in ihrer Montag-Ausgabe unter Berufung auf Angaben des Betroffenen. "Ich kann bestätigen, dass es einen Misshandlungsvorwurf gibt", sagte indes eine Polizeisprecherin zur APA.

Weitere Angaben machte die Sprecherin unter Hinweis auf derzeit laufende Ermittlungen nicht. Mit dem Fall befasst sind das Büro für besondere Ermittlungen des Landespolizeikommandos und die Staatsanwaltschaft.

Der Betroffene konnte laut dem Zeitungsbericht am Dienstagabend bei einer Verkehrskontrolle keinen Führerschein vorweisen, verweigerte den Alko-Test und war unter Protest zur Polizeiinspektion mitgenommen worden. Dort sei er nach eigenen Angaben von einem Beamten schikaniert wurden, worauf er "blöd zurückgeredet" habe, zitierte die Tageszeitung den Mann. Daraufhin habe der Beamte ihn zu Boden geworfen, mit seinem Schal gewürgt und getreten. Die Nacht habe er ohne Arzt in einer Zelle verbringen müssen. Am nächsten Tag seien acht Knochenbrüche festgestellt worden. (APA, 3.12.2012)