Stichprobe Google Maps: Bei niedrigerer Auflösung ist die Phantom-Insel noch gut zu sehen.

Screenshot Google Maps 3.12.

Einmal reingezoomt scheint sie verschwunden - oder ist nur noch als weiß schattierter Punkt erahnbar ...

Screenshot Google Maps 3.12.

Auckland - Das Rätsel um eine Phantom-Insel im südlichen Pazifik ist laut einem neuseeländischen Forscher gelöst. Die Insel Sandy Island, die - wie vor knapp zwei Wochen berichtet - auf renommierten Karten eingetragen, an der angegebenen Stelle aber nicht aufzufinden war, sei erstmals fälschlicherweise von einem Walfänger im Jahr 1876 verzeichnet worden, erklärte der Forscher Shaun Higgins am Montag dem Radiosender ABC. "Was wir haben, ist ein Punkt auf der Karte, der damals eingetragen und seitdem kopiert und wieder kopiert wurde", so Higgins.

Der Wissenschafter am Museum in Auckland hatte sich in den Archiven auf die Suche nach der Insel gemacht, nachdem australische Geologen diesen Herbst vergeblich nach dem Eiland gesucht hatten. Higgins fand bei seiner Recherche heraus, dass erstmals der Kapitän des Walfängers "Velocity" 1876 von "großen Brandungswellen" und "einigen Sandbänken" berichtet hatte. Heute könne nur noch spekuliert werden, ob der Kapitän ein Risiko verzeichnet, ein Riff gesehen oder sich einfach bei der Stelle geirrt habe, sagte Higgins.

Die Insel ist in Google Maps und Google Earth im Korallenmeer auf halber Strecke zwischen Australien und dem französischen Überseegebiet von Neukaledonien als Sandy Island verzeichnet worden. Der renommierte Times Atlas of the World bezeichnete sie als Sable Island. Auch auf Seekarten war das Eiland markiert. (APA/red, derStandard.at, 3.12.2012)