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Vorarlberg hat mehr zu bieten als Skiurlaub.

Foto: Bregenzerwald Tourismus/Monika Albrecht/APA

Bregenz - Die Vorarlberger Touristiker wollen in Zukunft neben Gästen aus den traditionellen Kernländern verstärkt auch Urlauber aus fremdsprachigen Märkten ins Ländle locken. Man habe sich zum Ziel gesetzt, bis 2015 rund 70.000 zusätzliche Ankünfte aus diesen Ländern zu erreichen. Dabei sei man "gut auf Kurs", so Landestourismusdirektor Christian Schützinger und der zuständige Landesrat Karlheinz Rüdisser (V) bei der traditionellen Winterstart-Pressekonferenz im neuartigen Holzhochhaus "LifeCycle Tower" in Dornbirn.

Der heurigen Wintersaison, zu deren Start doch noch pünktlich Schnee fiel, sehe man aufbauend auf einem sehr guten Sommerergebnis mit großem Optimismus entgegen.

Punkten will die Tourismusregion Vorarlberg künftig vor allem mit neuen Gästeschichten und Innovationen. Noch immer kommt der Großteil der Winterurlauber aus den deutschsprachigen Nachbarländern, vor allem aus Baden-Württemberg, Bayern und der Ostschweiz. In der Gästestruktur wolle man sich aber breiter aufstellen und etwa in Märkte wie Großbritannien, Niederlande sowie Zentral- und Osteuropa (CEE) investieren, erklärte Schützinger.

Mehr Budget für Investitionen

Dabei helfe auch der Ausbau von Flugverbindungen sehr. Im vergangenen Winter habe man etwa zweistellige Nachfragesteigerungen in Tschechien und Polen erreicht. In den russischen Städten Moskau, Samara und St. Petersburg habe man Vorarlberg im September vorgestellt. "Da gibt es großes Potenzial", so Schützinger.

Das Budget von Vorarlberg Tourismus werde 2013 von 3,1 auf 3,4 Mio. Euro aufgestockt werden, auch um die Investitionen in diesen Ländern zu unterstützen, kündigte Landesrat Rüdisser an. Für die Förderung der sechs Vorarlberger Tourismus-Destinationen stelle man rund zwei Mio. Euro zur Verfügung.

Auch die Unternehmen zeigten sich investitionsbereit. So steckten etwa die Seilbahnbetriebe rund 32 Mio. Euro in neue Projekte, die Hoteliers investierten laut einer Umfrage mehr als 70 Mio. Euro in ihr Angebot. Er sehe das als Zeichen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten und als Bekenntnis zum Standort, sagte Rüdisser. Wie man 2008/09 gesehen habe, hätten die Menschen auch in konjunkturell schwachen Zeiten Geld für Urlaub, wenn es auch ein geändertes Buchungsverhalten gebe. Vorarlberg sei hier aufgrund seiner Nähe zu den großen Märkten im Vorteil, so Rüdisser.

Urlaub auch abseits der Pistengaudi

Auch wenn rund 82 Prozent der Urlauber einer Gästebefragung zufolge noch immer hauptsächlich wegen des Skifahrens nach Vorarlberg kommen, sind für die Touristen auch Landschaft (62 Prozent), Luft und Klima (56 Prozent) ausschlaggebend für die Entscheidung, im Ländle zu urlauben. Besonders gelobt worden sei die Angebotsvielfalt. Neben Pistenvergnügen auch andere Erlebnisleistungen anzubieten sei daher Kernthema im Bereich Innovation. So würden zunehmend für die Sommersaison entwickelte Angebote in den Winter transferiert, etwa Urlaub auf dem Bauernhof oder Gesundheit und Wellness, so Schützinger.

Der Sommer 2012 habe das "Spitzenergebnis" von 2011 mit einem Ankünfteplus von 3,8 Prozent noch übertroffen. Die Sommersaison liege fast wieder auf dem Niveau der starken 1970er-Jahre, so Rüdisser. Derzeit entfielen rund 60 Prozent der Übernachtungen auf den Winter, 40 Prozent auf den Sommer. Aufgrund der guten Zahlen sei man auch für den Winter sehr zuversichtlich. (APA)