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Nabil al-Arabi rechnet "jederzeit" mit Assads Sturz.

Foto: APA/EPA/Elfiqi

Damaskus/Kairo - Die syrische Regierung unter Präsident Bashar al-Assad steht nach Ansicht des Chefs der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, vor dem Fall. "Das kann jederzeit geschehen", sagte al-Arabi am Montag in Kairo. Angesichts der Kämpfe in Damaskus gehe er davon aus, dass bald etwas passieren werde. "Die syrische Opposition macht politisch und militärisch Fortschritte", sagte al-Arabi.

Der Diplomat bedauerte in dem Gespräch die Rolle Russlands im Weltsicherheitsrat im Umgang mit dem Syrien-Konflikt. Moskaus Haltung hindere den Sicherheitsrat daran, einer Konfliktlösung näherzukommen. Russland wolle "Assad bis zum Ende" eines Übergangsprozesses an der Macht halten. Die arabischen Länder seien dagegen der Ansicht, dass "Assad überflüssig wird", sobald der syrische Übergangsprozess unter einer "mit allen Vollmachten der Exekutive ausgestatteten Regierung" beginne.

Russland gehört wie China zu den fünf Vetomächten im UNO-Sicherheitsrat. China sei jedoch "entgegenkommender", wie die Erklärungen aus Peking zeigten, sagte al-Arabi. Mit der syrischen Opposition, die sich im November in Doha in Katar im Kampf gegen Assad offiziell zu einer nationalen Koalition zusammengeschlossen hatte, stehe die Arabische Liga "in Kontakt". "Wir treffen sie ständig." Mit ihrem Zusammenschluss und der Wahl Kairos als Hauptsitz habe die Opposition "einen Fortschritt erzielt", sagte al-Arabi mit Blick auf einen möglichen Machtwechsel. (APA, 3.12.2012)